ABGEHÄNGT STATT AUTONOM?

TAG DER VISIONÄRE

Bernd Osterloh, Vorsitzender des Gesamt- und Konzernbetriebsrats sowie Mitglied des Präsidiums des Aufsichtsrats, Volkswagen AG
Roland Villinger, Chief Digital Officer und Chief Strategy Officer, Audi AG

Vision und Wirklichkeit gehen nicht immer Hand in Hand. Auch Digitalisierung und E-Mobilität treffen bei ihrer Umsetzung auf ganz reale Hindernisse. Scheitern diese vermeintlichen Zukunftsthemen etwa an der Machbarkeit? Zum Ende des Verbrennungsmotors bei VW etwa möchte Betriebsrats-Chef Bernd Osterloh kein Datum nennen – entscheidend sei die Nachfrage der Kunden.

Wesentlich eindeutiger sieht er die Anstrengungen rund um die Digitalisierung, insbesondere bei der Vorbereitung der Mitarbeiter darauf. „Wir sind mitten drin in der Transformation“, so Osterloh. VW engagiere sich stark, um neue Fachkräfte zu gewinnen und heutige Mitarbeiter, die nicht aus dem IT-Bereich kämen, dafür weiterzubilden.

Bei der Zielrichtung der Digitalisierung gäbe es mehrere Ebenen zu unterscheiden, erklärt Roland Villinger. Apps, Funktionen, Skills, Features zu entwickeln, sei nicht das Schwierigste. Weit anspruchsvoller sei es, diese Ebene mit der Fahrzeugwelt zu verbinden. „Ingenieure lieben Funktionalitäten, aber die Digitalisierung soll Kunden das Leben einfacher machen“, mahnte der Audi-Digitalvorstand.

Für die Umsetzung der Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren in Deutschland sei ein flächendeckender 5G-Mobilfunkstandard die kritische Erfolgsvoraussetzung, betonte Villinger. Doch man liege hierzulande weit zurück. Andere europäische Länder seien technologieaffiner, und in China würden solche Fragen einfach top-down durch den Staat geregelt. Die düstere Zustandsbeschreibung teilte Bernd Osterloh: „Wir sind abgehängt.“

Auto-Gipfel 2018 – Executive Summary: Statements, Diskussionen und Videos im Überblick

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