Neue Technologien braucht die See

Mit blauem Wasserstoff auf dem Weg zur Klimaneutralität

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Artikel aus dem Handelsblatt Journal „ENERGIEWIRTSCHAFT“ vom 18.01.2022

von Nina Scholz

Damit die Energiewende gelingt, müssen die erneuerbaren Energien zügig weiter ausgebaut werden. Dafür braucht es nicht nur neue Flächen und Kapazitäten, sondern auch neue Technologien, um das Potenzial von Sonne und Wind voll auszuschöpfen. Eine vielversprechende Technologie sind schwimmende Windkraftanlagen. Mit ihnen besteht die Möglichkeit, in solchen Gewässern Windparks zu errichten, die zu tief für Anlagen mit einem festen Fundament sind. So können völlig neue Ressourcen erschlossen werden.

Ausbau Offshore-Windkraft
2020 betrug die an Land und auf See installierte Windenergieleistung in Deutschland insgesamt 62,71 Gigawatt. Dabei wurde an Land ungefähr siebenmal so viel Strom erzeugt wie auf See, woraus sich insbesondere bei der Offshore-Windkraft ein großes Ausbaupotenzial ergibt. Bis 2030 soll laut Erneuerbare-Energien-Gesetz die Leistung von 7,77 Gigawatt auf 20 Gigawatt auf See gesteigert werden.

Die im November 2020 angekündigte Offshore-Strategie der EU für erneuerbare Energien sieht das Ziel vor, bis 2050 ganze 300 Gigawatt aus Offshore-Windenergie zu erzeugen. Das bedeutet eine 25-fache Steigerung der derzeitigen Kapazität, was umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur und einen enormen Anstieg der Installationsgeschwindigkeit erfordert.

Potenzial für tiefe Gewässer
Neben dem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien können auch neue Technologien wie schwimmende Windkraftanlagen dabei helfen, weitere Ressourcen zu erschließen und so den Ausbau voranzutreiben. Mit ihrer Hilfe können Gebiete erschlossen werden, die aufgrund der Wassertiefe ungeeignet sind, um Windkraftanlagen mit festem Fundament zu bauen, und damit für die Offshore-Windenergie bislang nicht zugänglich waren.

Hinzu kommt, dass in diesen Gebieten die Windgeschwindigkeiten in der Regel höher und zuverlässiger sind – so kann konstant mehr Energie erzeugt werden. Zwar sind die deutschen Küstengewässer größtenteils flach, doch weltweit liegen bis zu 80 Prozent der Offshore-Windressourcen in Gewässern mit mehr als 60 Metern Wassertiefe. Auch der gesamteuropäische Blickwinkel zeigt, dass zahlreiche Küsten des Kontinents Wassertiefen von über 60 Metern erreichen. Das Potenzial ist somit riesig.

Zwanzig Jahre Erfahrung
Bereits seit 2017 betreibt Equinor mit Hywind Schottland den ersten schwimmenden Windpark der Welt. Der Windpark, der mit einer Leistung von 30 Megawatt etwa 20.000 Haushalte mit Strom versorgen kann, liegt ungefähr 25 Kilometer vor der schottischen Küste. Derzeit wird in Norwegen mit Hywind Tampen ein weiterer schwimmender Windpark errichtet, der 2022 fertiggestellt werden soll. Mit der dreifachen Größe des schottischen Primus ist hier eine Kapazität von 88 Megawatt geplant.

Durch 20 Jahre Erfahrung und Innovationen im Bereich der schwimmenden Offshore-Windkraft hat Equinor eine Reihe von Konstruktionsprinzipien und Lösungen entwickelt, die auf alle schwimmenden Windkraftkonzepte anwendbar sind und darüber hinaus industrielle Standardisierung ermöglichen. Dadurch sind wir technologieunabhängig und können das optimale Design für schwimmende Windkraftanlagen aufgrund der lokalen Gegebenheiten auswählen.

Aufbauend auf den Erfahrungen mit Hywind haben wir ein weiteres schwimmendes Konzept entwickelt: die Wind Semi, eine zur Hälfte untergetauchte Plattform für Windkraftanlagen. Basierend auf unseren Konstruktionsprinzipien wird die Wind Semi optimale Stabilität und Stromerzeugung bieten und die Umsetzung von schwimmender Windkraft in großem Maßstab erleichtern. Für Regionen ohne tiefe Gewässer an den Werftund Montagestandorten wird es außerdem die Fertigung und Montage vor Ort ermöglichen.

Skaleneffekte senken die Kosten
Noch ist der Strom, der durch die schwimmenden Anlagen erzeugt wird, teurer als von festen Windkraftanlagen. Unser Ziel ist daher, die Energiekosten des Windparks Hywind an Standorten mit optimalen Windressourcen auf 40 bis 60 Euro pro Megawattstunde zu senken. Die Erfahrungen in verschiedenen Offshore-Sektoren zeigen, dass ein entscheidender Kostenfaktor die Projektgröße darstellt, die es der Zulieferindustrie ermöglicht, Lösungen zu industrialisieren. Wir gehen davon aus, dass schwimmende Windkraftanlagen bis 2030 insgesamt 12 Millionen Haushalte in Europa versorgen könnten.

Die Erfahrungen, die wir in Schottland und Norwegen sammeln, sind die Grundlage für zukünftige Offshore-Wind-Projekte, mit denen wir einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland und Europa leisten möchten. Um auch zukünftig zur Dekarbonisierung des Energiesystems beizutragen, werden wir als breitaufgestelltes Energieunternehmen nicht aufhören, in all unseren Geschäftsbereichen Innovationen voranzutreiben.

Wir gehen davon aus, dass schwimmende Windkraftanlagen bis 2030 insgesamt 12 Millionen Haushalte in Europa versorgen könnten.

Nina Scholz, Country Manager Deutschland, Equinor

Equinor ASA

www.equinor.de

Dieser Artikel ist im aktuellen Handelsblatt Journal „ENERGIEWIRTSCHAFT“ erschienen.

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