EINE STADT AUF KURS IN DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT

Singapur entwickelt wegweisende Teststandards für selbstfahrende Elektroautos.

E-Mails schreiben, Zeitung lesen, Filme gucken – das alles während der Autofahrt. Das Fahrzeug der Zukunft fährt autonom. Künftig wird nicht der Fahrer steuern, sondern der Computer. Er kümmert sich um Schalten, Lenken, Bremsen und Beschleunigen. Die Vorteile: weniger Unfälle, weniger Staus und sicheres Fahren bis ins hohe Alter. Schon heute bieten viele Hersteller Assistenzsysteme an, die die Steuerung des Autos in immer mehr Situationen übernehmen. Bis zum völlig selbstfahrenden Auto wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Und hier setzt Singapur derzeit neue Maßstäbe. Weil der Stadtstaat lediglich über eine Fläche von 719 km² verfügt, auf der 5,6 Millionen Einwohner leben, müssen fahrerlose Fahrzeuge besonders hohe Anforderungen erfüllen, damit sie in einer so dicht besiedelten städtischen Umgebung eingesetzt werden können. Gelingt der Einsatz hier, dann wird das weit über die Landesgrenzen hinaus Auswirkungen haben.

TÜV SÜD und Singapur setzen Standards für die Revolution des automatisierten Fahrens

Die Sicherheit autonomer Fahrzeuge (englisch „autonomous vehicles“, AV) für Benutzer und Fußgänger zu gewährleisten ist eine der größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt: Wenn Computer fahren und Algorithmen durch den Straßenverkehr steuern, sind stringente digitale Testmethoden erforderlich, um die Verkehrstauglichkeit sicherzustellen. Die Technologie entwickelt sich rasant in diese Richtung weiter. Ob sie ausreicht, das müssen unabhängige Prüfstellen beurteilen. Auf diesem spannenden Gebiet spielen der TÜV SÜD und der südostasiatische Staat Singapur eine treibende Rolle. Die international tätige Prüforganisation mit Sitz in München ist Partner des CETRAN-Projektes (Centre of Excellence for Testing and Research of Autonomous Vehicles – NTU) in Singapur, um Teststandards für selbstfahrende Autos in Ballungszentren zu entwickeln. Federführend in der CETRAN-Initiative ist die Nanyang Technology University (NTU Singapore). Zusammen mit weiteren Partnerorganisationen, zu denen unter anderem auch die Singapore Land Transport Authority (LTA) und die Forschungseinrichtung Future Mobility Research Lab der BMW Group gehören, wollen sie die Voraussetzungen dafür schaffen, dass in den nächsten 10 bis 15 Jahren landesweit AVs einsetzbar sind.

Ideale Testbedingungen

Nützliche Infos zur urbanen Mobilität der Zukunft liefert das Magazin 'SingaPur'. Free Download.
Nützliche Infos zur urbanen Mobilität der Zukunft liefert das Magazin ‚SingaPur‘. Free Download.

Die beste Technik und der günstigste Preis nutzen allerdings nichts, wenn ein Produkt keine breite Akzeptanz bei den Zielkunden findet. Vor diesem Hintergrund tritt ein besonderer Charakterzug Singapur hervor, der es zum idealen Ort macht, um das Thema autonomes Fahren zu studieren und voranzubringen: die außergewöhnliche Offenheit für neue Technologien. Im aktuellen Autonomous Vehicles Readiness Index 2019 (AVRI) von KPMG rangiert Singapur hinter den Niederlanden auf Platz zwei bei der Gesamtbereitschaft (Deutschland kommt auf den 8. Platz) und belegt Spitzenplätze in den Kategorien Politik/Gesetzgebung sowie Kundenakzeptanz. Unter den staatlich geführten Initiativen, die hier die Entwicklung der AV-Technologien vorangetrieben haben, hob der AVRI-Bericht die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes im Jahr 2017 hervor, um die Erprobung von AVs zu erleichtern. Auch die kürzlich angekündigten Pläne für den Ausbau von 5G-Mobilfunknetzen bis 2020, die den kommerziellen Einsatz von AVs ermöglichen werden, fanden Anerkennung. Punkte gab es zudem für den Piloteinsatz von AVs in den verschiedenen Industriegebieten ab 2022.
Dies ist einer von mehreren Piloten, die die Regierung des Stadtstaates bereits gestartet hat, um die Entwicklung des autonomen Fahrens zu fördern – darunter auch fahrerlose Lastwagen und ein selbstfahrender Shuttle-Bus-Service auf der Ferieninsel Sentosa, der seit August 2019 angeboten wird.

Ein Ökosystem zur Unterstützung der Forschung

Ein wesentlicher Grund dafür, dass es Singapur gelingt, solche wegweisenden Projekte so dynamisch auf die Straße zu bringen, liegt nicht zuletzt an der einzigartigen Forschungslandschaft, die hier zu finden ist. Lokale Universitäten wie die National University of Singapore (NUS) und die Singapore-MIT Alliance for Research and Technology (SMART) beispielsweise sind zentrale Hotspots für Forschung und Entwicklung.
Das SMART-Team unternahm bereits im Oktober 2014 die allerersten öffentlich zugänglichen Versuche mit selbstfahrenden Fahrzeugen, dem praxistaugliche Prototypen von selbstfahrenden Golf-Buggys in 2010 vorangegangen waren. Heute werden mit einem Elektro-Pkw, der mit neuen Tools ausgerüstet wurde und für alle öffentlichen Straßen in Singapur zugelassen ist, zunehmend komplexer werdende Tests durchgeführt.
Für die autonom fahrenden Prototypen verwendet das SMART-Team hochauflösende LIDAR-Sensoren (LIDAR = Light Detection and Ranging), die im Millisekundentakt Informationen über die umliegenden Verkehrsteilnehmer und deren jeweilige Entfernung, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung liefern. LIDAR gewährt einen 270-Grad-Blick auf die Umgebung des selbstfahrenden Fahrzeugs. Dieser Winkel ist sogar größer als der des menschlichen Auges.

Anspruchsvolle Technologien wie diese und ehrgeizige Projekte rund um das autonome Fahren bedürfen nicht nur renommierter Forschungseinrichtungen mit hoch qualifizierten Mitarbeitern, sondern auch einer engen Zusammenarbeit und dem Wissensaustausch mit innovativen Partnern aus der Industrie. Deshalb führt SMART Gespräche mit Automobilherstellern wie Audi, BMW, VW und steht in ständigem Kontakt mit Unternehmen der Zulieferbranche wie SICK – einem der weltweit führenden Hersteller von intelligenten Sensoren und Sensorlösungen. Darüber hinaus pflegt das Forschungsteam einen regen wissenschaftlichen Austausch mit deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen, zum Beispiel mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT.

Diese Beispiele zeigen, wie Singapur mit zukunftsorientierten Unternehmen zusammenarbeitet, um globale Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, die die Mobilitätsbranche auf die nächste Entwicklungsstufe bringen. Wer mehr über die Forschungslandschaft, die verfügbare hochmoderne Infrastruktur, das vitale Start-up-Ökosystem und die große Auswahl an technologieerfahrenen Talenten in Singapur erfahren möchte, dem sei die Lektüre des Magazins „SingaPur“ empfohlen, das hier kostenfrei heruntergeladen werden kann. Unternehmen wie DHL, Schenker, Airbus, Daimler, TÜV SÜD und andere berichten über ihre Ziele, Aktivitäten und Erfahrungen im Bereich autonomes Fahren, Elektromobilität und Logistik.

Informationen darüber, wie die Wirtschaftsentwicklungsbehörde Singapore EDB (Economic Development Board) Sie unterstützen kann, finden Sie unter: https://www.edb.gov.sg oder kontaktieren Sie das Frankfurter EDB-Büro unter ihr_partner@edb.gov.sg

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