Kategorie: Allgemein

Ansätze für eine patientenzentrierte Krebsfrüherkennung

Aktuelles Playbook des Handelsblatt Research Institute und des Health Circle

Mit fast einer Viertelmillion Fälle pro Jahr ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland, doch nur ein Bruchteil der Leistungsberechtigten (bei der Darmkrebsvorsorge nur 8 Prozent!) nutzen die Vorsorgeuntersuchungen.

  • Warum gelingt es so selten, dort, wo Früherkennung nachweislich das Krebsrisiko vermindern kann, auch zu einer Teilnahme und aktiven Nutzung der Angebote zur Krebsvorsorge und -früherkennung zu motivieren?
  • Welche Barrieren stehen einer konsequenten Nutzung der Früherkennung im Weg?

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Verfasst in: Allgemein, Reports

Key Take Aways zur Aufzeichnung: Ist „Region“ die neue Organisationseinheit in der Versorgung?

Key Take Aways zur Aufzeichnung: Ist „Region“ die neue Organisationseinheit in der Versorgung?

Gemeinsam mit Prof. Dr. Lutz Hager, Professor für Management im Gesundheitswesen, SRH Fernhochschule GmbH, und Vorstandsvorsitzender des Bundesverband Managed Care BMC eV, Prof. Dr. med. Peter Rohmeiss, international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Geschäftsführer der ze:roPRAXEN und Landrat Helmut Riegger, Landkreis Calw, Mit-Initiator des Gesundheitscampus Calw haben wir diskutiert, wie Versorgung für die Zukunft organisiert werden kann.

Wir müssen Versorgung neu denken – warum? Welche Faktoren treiben den Wandel?

  1. Gravierender Ärztemangel vor allem in strukturschwachen Gebieten.
  2. Geänderte Anforderungen der neuen Ärtz:innen-Generation wie der Wunsch nach geregelter Arbeitszeit, fachlichem Austausch und Teamarbeit
  3. Notwendigkeit der übergreifenden Vernetzung, um chronische Krankheiten zu betreuen und präventiv zu behandeln.

Welche Lösungswege gibt es?

  • Die Vernetzung von ambulant und stationär kann ein größeres Leistungsspektrum abdecken.
  • Neue Organisationsstrukturen z.B. in MVZs ermöglichen flexiblere Arbeitsmodelle.
  • Durch Einbeziehung der digitalen Medizin und die Aufstellung von interfunktionalen Teams kann eine größere Nähe zum Patienten aufgebaut und die hausärztliche Betreuung verbessert werden.
  • Moderne Standortkonzepte für Sektoren übergreifende Zusammenarbeit müssen mit Bürgerbeteiligung unter Einbeziehung der Krankenkassen entstehen.

Die Erfahrungsberichte dazu hören Sie in dieser Aufzeichnung.

Verfasst in: Allgemein, Blog, Content-Corner

Value Based Healthcare in Deutschland

Aktueller Report des Handelsblatt Research Institute und des Health Circle

Ein neues Paradigma für das Gesundheitswesen Ziel unseres Gesundheitssystems sollte es sein, das beste gesundheitliche Ergebnis für den einzelnen Menschen zu erreichen. Dafür müssen wir zunächst definieren, was wir konkret erreichen und wie wir am Ende messen wollen, inwieweit wir dieses Ziel erreicht haben.

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Verfasst in: Allgemein, Blog, Reports

Key Takeaways & Learnings | Value Based Medicine und Qualitätsmessungen

Gemeinsam mit alley haben wir uns in der letzten Woche dem Thema Value Based Medicine und Qualitätsmessungen im Bereich der Orthopädie gewidmet.

Value Based Healthcare bezogene Forschungen haben in den letzten Jahren zunehmend die Berücksichtigung sogenannter Sozialer Determinanten der Gesundheit (SDdG) für Behandlungsergebnisse herausgearbeitet. Diese SDdG bilden eine wichtige Ergänzung zu den durch VBHC etablierte PROMs (Patient Reported Outcome Measures). Das Digitale Versorgung Gesetz wiederum hat sogenannte positive Versorgungseffekte = pVE (struktur- und patientenbezogene pVE) definiert, diese auch als Anforderungen an die Zulassung von DIGAs. Vielen Dank für die spannenden Impulse, kontroversen Thesen und die angeregte Diskussion. Hier unsere Learnings aus der Veranstaltung.

Das Konzept Value Based Healthcare stammt vom amerikanischen Ökonomen Michael Porter und ist auf die Formel zu bringen: Wert für den Patienten = Behandlungsergebnis : Kosten.

Bei diesen Ansätzen steht Deutschland noch am Anfang. In einem ersten Wurf wurden 40 medizinische Sets durch ein Internationales Consortium of Health Outcome Measurement ICHOM definiert. Diese Sets können als Grundlage für Datenmodelle für medizinische Plattformen mit einem Fokus auf Value Based Healthcare genutzt werden.

Das Konzept Value Based Medicine bringt weitere soziale Komponenten mit ein, ausgehend vom und fokussiert auf die Patienten, ihre Lebenssituation und die sozialen Einflussfaktoren. Es wird gefragt:

  • In welchem Lebensumfeld lebt die Patient:in?
  • Wo möchte sie/er hin? Was ist ihr/sein Ziel einer Behandlung?
  • Wo lebt sie/er und welche Angebote können überhaupt wahrgenommen werden?

Bei VBM spielen Gesundheitskompetenz und Gesundheitsbildung eine maßgebende Rolle: die Patienten brauchen das richtige Wissen zur richtigen Zeit eingebettet in den Verlauf eines Behandlungspfades. Dieses stellt die App zur Verfügung und wird im Dialog mit den Behandelnden verifiziert.

Ein Behandlungs- und Messungsansatz im Bereich der Orthopädie ist eine kontinuierliche Funktionsdiagnostik mit individualisiertem Motion Capturing. Per einfach zu bedienender App trainiert die Patient:in Bewegungsabläufe und erhält Feedback über die korrekte Ausübung. Die Fortschritte werden vom Orthopäden oder Physiotherapeuten begleitet.

Veranstaltungsunterlagen

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Key Takeaways & Learnings | GKV meets Startup

Gemeinsam mit der AOK PLUS haben wir das erste Spotlight des Jahres gesetzt. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Zusammenarbeit und den gemeinsamen Zielen zwischen Digital Health Unternehmen und Körperschaften des öffentlichen Rechts. Herzlichen Dank für Ihre Beteiligung und an die Impulsgeber:innen für die spannenden Einblicke!

Startup und GKV – treffen hier wirklich Welten aufeinander?

Dieser Frage sind wir gemeinsam mit Patrick Palacin (u.a. Gründer von iATROS) und Anika Hopp (Justiziarin mit Schwerpunkt IT-Recht und Datenschutz, AOK PLUS) auf den Grund gegangen. Fest steht, die Rahmenbedingungen und Arbeitsweisen unterscheiden sich zwar teilweise stark zwischen den Playern, die Ziele sind jedoch häufig dieselben: das Gesundheitssystem voranzubringen. Es gilt mit Ausdauer und auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten und weiter daran zu arbeiten, Hürden in der Kooperation abzubauen. Etliche Digital Health Startups haben bereits innovative Versorgungslösungen entwickelt, die es wert sind Teil der Regelversorgung zu werden und der breiten Bevölkerung zugängig gemacht zu werden. Potential liegt nach wie vor in der sinnvollen Nutzung von Gesundheitsdaten. Die Weiterentwicklung der Datennutzungsrechte im SGB V ist dafür dringend erforderlich.

THESE 1: Krankenkassen sind bisher zurückhaltend bei komplexeren Kooperationen mit z.B. Herstellern digitaler Gesundheitsangebote (vgl. § 68 a SGB V). Woran könnte dies liegen?

Neue Kooperationsformen fordern neue Vertragslösungen und (oft nach außen nicht sichtbare) Prozesse. Diese müssen kontinuierlich entwickelt und etabliert werden.

Krankenkassen dürfen Daten nur im Rahmen ihrer Aufgaben verarbeiten. Diese sind sehr begrenzt in einem festgelegten Katalog definiert (u.a. § 284 SGB V). Die Datenübermittlung für Forschungsvorhaben ist ebenfalls stark eingeschränkt und unterliegt der Genehmigung der Aufsicht.

Im Vergleich zu Gesundheitsunternehmen und privaten Krankenversicherungen, werden GKV Daten als Sozialdaten eingestuft. Für diese gelten die strengeren Regeln des fünften Sozialgesetzbuches als lex specialis zu den Regeln der DSGVO. Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse von Dritten werden demnach ebenfalls als Sozialdaten klassifiziert. Sofern Kooperationen zustande kommen, zählen auch Unternehmensdaten der Startups als Sozialdaten mit damit einhergehenden strengeren Regeln.

Das Neutralitätsgebot der GKV beinhaltet eine Pflicht zu Ausschreibungen ab einer bestimmten Größenordnung, sodass sowohl die Geschwindigkeit eines Kooperationsvorhabens als auch die Vermarktung eingeschränkt sein können.

 

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THESE 2: Bei den Krankenkassen liegen wertvolle Daten und großes Potential für die Weiterentwicklung von Produkten zur Verbesserung der Versorgung der Versicherten. Wie können und dürfen diese genutzt werden?

Routinedaten liegen den Krankenkassen in Form von Abrechnungsdaten aus den einzelnen Leistungsbereichen sowie den Versichertenstammdaten vor. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Daten nicht unmittelbar nach Inanspruchnahme des Gesundheitswesens der Krankenkasse zur Verfügung stehen (bspw. ambulant ärztlicher Bereich ca. 3 Quartale Verzug).

Dennoch bieten sie eine gute Grundlage, um unterschiedliche Fragestellungen im deutschen Gesundheitssystem zu adressieren. Die Daten sind unter anderem interessant für die Versorgungsforschung, epidemiologische Fragestellungen, der Erkenntnisgewinnung für gesundheitsökonomische Studien sowie für Analysen zur Versorgungsqualität.

Aktuell werden vor allem Analysen zur Versichertenstruktur, zu besonderen Versorgungsformen oder zum allgemeinen Versorgungsgeschehen durch.

Die jeweilige Datenverarbeitung ist immer an einen konkreten Zweck gebunden. Ohne vorliegende Rechtsgrundlage dürfen keine Daten seitens der Krankenkasse ausgewertet werden. Aktuell werden vorrangig Analysen zur Versichertenstruktur, zu besonderen Versorgungsformen oder zum allgemeinen Versorgungsgeschehen durchgeführt.

Datensätze von Millionen Versicherten könnten zum Training und zur Überprüfung von KI basierten Technologien dienen.

Wenn Versicherte ihre Daten von der GKV abrufen, können Versicherte diese in eigenem Ermessen an Dritte weitergeben.

Startups haben aktuell in der Kooperation mit den privaten Krankenversicherungen bessere Möglichkeiten Daten für ihre Produktentwicklung und Marktvalidierung zu erlangen. Dieser Umstand schränkt auf der anderen Seite Versorgungsinnovationen ein und behindert den fairen Wettbewerb zwischen den Systemen.

Immer wieder kommt die Befürchtung in der Bevölkerung auf, zum „gläserner Versicherten“ zu werden, dabei teilen Menschen ihre Daten oft bereitwillig mit Großkonzernen mit niedrigeren Daten(schutz)anforderungen („Wenn das Produkt kostenfrei ist, sind deine Daten das Produkt.“).

Gesetzliche Krankenkassen haben kein gewinnorientiertes Interesse und Gesundheitsdaten haben keinen Einfluss auf die Beitragshöhe des Einzelnen. Daten werden demnach nicht „gegen“ Versicherte verwendet. Ganz im Gegenteil: in einer idealen GKV-Welt helfen Gesundheitsdaten gemeinsam mit starken Partnern individuelle Angebote zu unterbreiten und Menschen zu unterstützen, ihr optimales Gesundheitslevel zu erhalten beziehungsweise zu erreichen.

THESE 3: Kooperation zwischen öffentlicher rechtlicher Körperschaft und Unternehmen aus der Privatwirtschaft: Was muss man berücksichtigen?

Eine gemeinsame Produktentwicklung von GKV und Startups ist gesetzlich möglich (u.a. § 68 a SGB V), aber es bleiben noch einige Details, zum Beispiel hinsichtlich Betreiber oder Produkthaftung, offen.

Es muss eine etwaige gemeinsame datenschutzrechtliche Verantwortlichkeit aller Beteiligten berücksichtigt werden.

Die GKV hat bestimmte Anzeige- und Genehmigungspflichten, daher nehmen GKV-Kooperationen eine bestimmte Zeit in Anspruch.

Krankenkassen sollten dem Startup gegenüber so transparent wie möglich über die internen Prozesse berichten, frühzeitig ihrerseits fehlende Expertise einbeziehen und Checklisten mit den beschriebenen Kooperationsanforderungen teilen.

Startups sollten sich bemühen, die richtige Ansprechperson in der Krankenkasse zu identifizieren und vorhandene Dokumente (z.B. PEN-Test, Zertifikate, Audits) frühzeitig zu teilen.

Zu Beginn einer Partnerschaft sollte sich ausreichend Zeit für ein erstes Kennenlernen und Erwartungsmanagement genommen werden, um über Ziele, nicht-Ziele und den gemeinsamen Arbeitsmodus zu sprechen.

Vielen Dank an die AOK PLUS für die Zusammenfassung des Spotlights. Alle Key Takeaways & Learnings, sowie weitere spannende Inhalte und Quellen, finden Sie im aufgearbeiteten PDF Dokument.

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Key Takeaways & Learnings | Health Circle Neujahrsempfang

Der Neujahrsempfang war lebhaft, kontrovers und vor allem produktiv. Herzlichen Dank für Ihre rege Beteiligung und an die Impulsgeber:innen für die spannenden Einblicke! Wir freuen uns auf ein gemeinsames Jahr 2022.

Von Nukleinbasen zu Binärcode:
Daten werden zukünftig die DNA im Gesundheitswesen.

Die digitale Symbiose:
Datenteilung braucht erkennbaren Mehrwert für alle Beteiligten.

Der virtuelle Patient:
Die Erhebung und Einbeziehung von Sozialdaten ist unabdingbar für Population Health Management.

Qualitätsmanagement der Behandlung:
Qualitätsdaten aus Patientenbewertungen müssen gleichermaßen berücksichtigt werden wie die evidenzbasierte Medizin.

Digitalisierung trifft auf Humanität:
Es wird ein Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen geben. Der schmale Grad zwischen Humanität und der datengetriebenen Medizin muss schnell gefunden werden.

7,753 Milliarden Datensätze:
Trotz voranschreitender Digitalisierung sollte der individuelle Mensch im Mittelpunkt und als Souverän über seiner Behandlung und über seinen Daten stehen.

Werteorientierte Gesundheitsversorgung:
Value Based Healthcare als Weg von der fragmentierten zur holistischen, am Patienten orientierten qualitätsbasierten Messung.

In Automatisierung den individuellen Erfolg finden:
Durch individualisierte Medizin können wir schnelle und große Therapieerfolge erzielen. Doch die Individualisierung muss in dem Meer von stereotypischen Datensätzen forciert werden.

Gemeinsam:
Wir müssen zu einer Datenvernetzung und Kollaboration zum Nutzen des Patienten kommen.

Insbesondere das letzte Learning liegt uns als Initiatoren des Health Circles am Herzen. Wir möchten mit Ihnen den letzten Punkt der Gemeinsamkeit erarbeiten. Schicken Sie bitte eine E-Mail mit Ihren Gedanken und Ideen an p.leven@handelsblattgroup.com. Lassen Sie uns das Thema verstärkt vorantreiben.

Sie können die Key Takeaways & Learnings auch gerne als PDF herunterladen.

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Verfasst in: Allgemein, Content-Corner

Health Data Revolution

Gesund bleiben statt nur gesund werden, Prävention statt nur Kuration. Je eher eine drohende Erkrankung festgestellt werden kann, desto besser und sanfter kann sie bekämpft werden. Dieses Leitbild ist ein zentraler Baustein bei dem Ansinnen, die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt des Systems zu stellen – als handelnde Subjekte, die die eigene Behandlung aktiv mitgestalten – und nicht als Objekte, die behandelt werden.

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Verfasst in: Allgemein, Reports

Mit Value-Based Healthcare zu einer besseren Versorgungsqualität

Wir können in den aktuellen Zeiten der Transformation einen wichtigen Trend in unserem Gesundheitssystem beobachten: Der Trend von Medizin als Institution zu einer Medizin im Behandlungs- und Gesundheitsprozess der Patientinnen und Patienten – Value-Based Healthcare. Dieser Trend reflektiert das zunehmende Bedürfnis der Patientinnen und Patienten, ihre Behandlungsreise besser zu verstehen, um diese souverän mitgestalten und mitbestimmen zu können. Dies ist der Digitalisierung geschuldet, sie bietet allen Beteiligten neue Wege der Informationsbeschaffung und Informationsvermittlung, wodurch sich das Wissensgleichgewicht zwischen Patient und Medizin verändert. Diese Veränderung muss verstanden und in unser Gesundheitssystem integriert werden.

Ein optimales Management der Behandlungsreise ist ein wesentlicher Faktor dafür, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern. Das gelingt nur unter Einbeziehung der Patientinnen und Patienten – und drei wesentliche Paradigmenwechsel.

  1. Die Stärkung der subjektiven Patientenperspektive in der Bewertung der medizinischen Ergebnisqualität.
  2. Die Bereitschaft zu einer kontinuierlichen Messung der Ergebnisqualität im gesamten Behandlungsprozess und Schaffung einer Transparenz auf der gesamten Behandlungsreise.
  3. Das Commitment der Leistungserbringer, die eine zentrale und orchestrierende Rolle in der Behandlungsreise der Patientinnen und Patienten spielen, zur Stärkung einer datenbasierten, qualitätsorientierten medizinischen Versorgung. Ein Commitment aber auch für eine Nutzung innovativer Medizinprodukte.

Value-Based Healthcare: Ein international erprobtes Modell

Wir von alley sehen das Value-Based Healthcare Konzept als optimales und in zahlreichen Ländern erprobtes Modell für ein patientenzentriertes und auf Ergebnisqualität orientiertes Management der Behandlungsreise.

Das Value-Based Healthcare Konzept wurde 2006 von dem amerikanischen Ökonomen Michael Porter an der Boston Harvard Business School vorgestellt und im amerikanischen Gesundheitssystem eingeführt.

Das Konzept basiert im Wesentlichen auf vier Säulen:

  1. Der Organisation der Versorgung von Patientinnen und Patienten in sogenannten Integrated Practice Units. Damit ist eine Spezialisierung der Versorgung auf jeweilige Indikationen begleitet von Assozierten Fakultäten gemeint.
  2. Der Messung medizinischer als auch patientenbezogener Ergebnisqualität, sogenannte „Outcomes“. Hierfür hat ein Internationales Konsortium von medizinischen Expertinnen und Experten das „International Consortium of Health Outcome Measurement“ (ICHOM) gegründet und für über 40 Indikationen Daten-Sets zur Messung entwickelt.
  3. Eine auf Qualitätsmessungen basierte integrierte Versorgungssteuerung, zusammen mit Leistungserbringern und Kostenträgern und mit entsprechenden Vergütungsvereinbarungen.
  4. Die Nutzung von Digitalisierung und Intelligenter Datenanalytik für umfassende Qualitätsmessungen und um die Ergebnismessungen möglichst breit zu Verfügung zu stellen, z.B. in Form von indikationsbezogenen Qualitätsregistern.

Das Value-Based Healthcare Konzept von Porter wurde 2019 durch eine EU-Expertengruppe um eine wesentliche Dimension für ein gesamthaftes Verständnis der Patientenreise ergänzt: die Einbeziehung in die Messungen der Ergebnisqualität von sozialen und mentalen Einflussfaktoren auf die Gesundheit der Patientinnen und Patienten. Diese „Social Determinants of Health“ werden bereits in verschiedenen europäischen Ländern berücksichtigt und können wesentlich zur Stärkung einer Patientensouveränität beitragen.

Value-Based Healthcare in Deutschland

Wo stehen wir in Deutschland mit dem Value-Based Healthcare Ansatz? Meines Erachtens noch ganz am Anfang.

Erfreulicherweise ist unser Gesundheitssystem durch die sich beschleunigende Digitalisierung massiv beeinflusst und verändert worden. Wir beobachten eine Dezentralisierung im Gesundheitswesen hinein in die Häuslichkeit. Digitale Gesundheits- und Versorgungsangebote sind heute nicht mehr aus dem Lebensalltag der Nutzerinnen und Nutzer wegzudenken. Sie komplementieren unsere Gesundheitsversorgung genau da, wo starke, unerfüllte Bedürfnisse auftreten.

Andererseits erleben die Patientinnen und Patienten, trotz einer hervorragenden, leitlinienbasierten medizinischen Versorgung durch ihre Ärztinnen und Ärzte, eine Vielzahl von Brüchen und Irritationen auf ihrer Behandlungsreise. Oft müssen sie sich in einem Dschungel widersprüchlicher Informationen orientieren, bei gleichzeitig steigenden analogen und digitalen Angeboten, deren Qualität sie häufig nicht bewerten können.

Wir glauben, dass eine Mitgestaltung und Mitbestimmung der Patientinnen und Patienten durch Nutzung analoger und digitaler Gesundheitsangebote das Arzt-Patienten-Verhältnis in den kommenden Jahren nachhaltig verändern wird. Neben der rein medizinischen Behandlung gewinnt das Bedürfnis eines ganzheitlichen Verständnisses ihrer Situation unter Einbeziehung der persönlichen Vorstellung von Lebensqualität zunehmend an Bedeutung.

Patientinnen und Patienten sind bereit, ihre Gesundheitsdaten digitalen Anbietern zu überlassen, sofern daraus ein Nutzen bzw. Mehrwert für die Patientinnen und Patienten entsteht. Auf Basis eines modernen Datenschutzes entsteht so ein Datenschatz, das individuelle Arzt-Patienten-Verhältnis wird um wesentliche Dimensionen erweitert, Patientinnen und Patienten können souveräner ihren Behandlungsprozess mitgestalten und mitbestimmen, weil sie über einen 360 Grad Blick darüber verfügen.

Value-Based Healthcare: Die nächsten Schritte

Welche Rolle hierbei Krankenversicherungen, die Leistungserbringer und schließlich private, digitale Gesundheitsdienstleister spielen, muss intensiv diskutiert und ausgestaltet werden. Wir glauben, dass eine analytisch-fundierte, qualitätsorientierte Vergütung auf Basis etablierter Kooperationsverträge bzw. Verträgen der Besonderen Versorgung nach § 140a SGB V das Ziel sein muss – erweitert um neue Ansätze der Versorgungsforschung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf Basis von Echtzeitdaten und sogenannter Real-World Evidence.

Wir danken Manuel Mandler, CEO & Founder von alley, für diesen Gastbeitrag.

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Wandel von On-Premise zu flexiblen Cloud Solutions sicher gestalten

Wie ist den transformativen Herausforderungen im stark regulierten Umfeld zu begegnen? Welche Gesetze, Normen und Standards sind bei Cloud-Betreibermodellen, ausgelagerter Datenhaltung und Technologieauswahl zu beachten? Existieren „Trusted Cloud Infrastructure Angebote“?

Die Digitalisierung und die damit verbundene Vernetzung des deutschen Gesundheitssystems stellt alle darin befindlichen Stakeholder vor große transformative Herausforderungen: Healthcare Cloud Solutions müssen umfangreiche Mindestanforderungen im Hinblick auf Data Privacy, Transparenz, Rechtssicherheit und Betriebsqualität erfüllen.

Wir setzen auf IT-Security als Enabler für komplexe und innovative Lösungsansätze. Unser Healthcare Cloud Konzept sorgt für die volle Kontrolle über verarbeitete und gespeicherte (Medizin-, Gesundheits- und Patienten-) Daten.

Doch wie können diese Anforderungen bedient werden?

Bei der erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben im Gesundheitswesen geht es um mehr als nur um die Erfüllung der Sicherheitsziele Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität. Hochsensible, den Patienten persönlich zuzuordnende Gesundheitsdaten müssen verlässlich geschützt werden. Auch medizinische Prozesse in der Versorgung, die sich durch eine steigende Automatisierung von Abläufen und smarter Medizintechnik auszeichnen, sind betriebskritisch und jederzeit aufrecht zu erhalten. Das Missbrauchspotenzial ist enorm, so dass Datensicherheit und Datenschutz letztendlich über die Akzeptanz des Cloud Computings in Gesundheitseinrichtungen entscheiden.

Um eine digitale Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter zu vermeiden, sind bei der Speicherung und Verarbeitung kritischer Gesundheitsdaten in Cloud-Infrastrukturen Sicherheit, Vertrauenswürdigkeit und Transparenz unabdingbar. Studien zeigen, dass professionell und branchenspezifisch betriebene Cloud-Infrastrukturen zahlreiche Vorteile gegenüber stark begrenzten personellen IT-Ressourcen und IT-Budget einzelner Organisation aufweisen; vor allem in Fragen der System- und Betriebssicherheit und, unter Beachtung besonderer Sicherheitsmaßnahmen auf Seiten des Betreibers, auch in der Datenspeicherung und damit unter dem Aspekt des Datenschutzes.

Ein vielversprechender Lösungsansatz

Es sei gesagt, dass es keine einfache Lösung gibt, die bereits heute sämtliche Forderungen von politischer Strahlkraft bis technischer Excellence bedient. Es gibt jedoch bereits Vorhaben, Technologien und Strategien, die digitale Souveränität und Vertrauenswürdigkeit sicherstellen sollen – sowohl aus staatlicher und europäischer Perspektive als auch aus der eines jeden Nutzers. secunet setzt seit Jahrzehnten auf Open Standards und Open Source, um Transparenz, Überprüfbarkeit und Verfügbarkeit von Produkten zu gewährleisten. Das gilt auch für das entwickelte sichere Cloud-Betriebssystem secustack: Eine Basis, die die einfache und abgesicherte Bereitstellung von Ressourcen für den Betrieb von Cloud-Anwendungen ermöglicht und transparent integrierte kryptographische Mechanismen „security made in germany“ für verschiedenste Funktionsbereiche wie der Datenspeicherung, Kommunikationskanäle, Identity Management, u.a. anbietet. Immer mit dem Anspruch, die Hoheit über Data & Compute vollständig dem Dateneigner zu überlassen.

Reicht das bereits für „Trusted Cloud Infrastrukturen“ im Gesundheitswesen? – Nein. Normen und Standards und die Harmonisierung (Stichwort Interoperabilität) verlangen weitergehende Maßnahmen wie Confidential Computing für besondere Datenklassen, Revisionssicherheit beim Einsatz von machine learning/ data analytics, regelmäßige Konformitätserklärungen für Medizinprodukte oder auch die Anbindung an staatliche Gesundheitsdienste wie beispielsweise die der Telematikinfrastruktur.

Eine zukunftsfähige Cloud-Technologie-Basis, gepaart mit der integralen Verankerung branchenspezifischer Compliance-Mehrwertdienste, ermöglicht zuständigen Behörden, Verbänden und Nutzern die Diskussion über Zulässigkeit und Einsatz von Cloud Computing auch im Gesundheitswesen.

Sie möchten tiefer in das Thema einsteigen? Besuchen Sie unser Off-The-Record im Rahmen des Health Circles am 03.11.2021 oder kontaktieren Sie uns – beispielsweise über unsere Webseite.

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