Gaslösungen: Die Energiewende braucht viele Instrumente

von Dr. Gerhard Holtmeier

Auf den ersten Blick war das Jahr 2018 energiepolitisch nicht sehr ereignisreich. Der verzögerten Regierungsbildung folgten erst Ende des Jahres mit dem Energiesammelgesetz neue energiepolitische Regelwerke. Das mit großen Hoffnungen erwartete Gebäudeenergiegesetz ist immer noch nicht fertig.

Auf der anderen Seite hat der Klimagipfel in Kattowitz aber auch klargemacht: Die internationale Klimapolitik geht weiter und wird jetzt mit einem einheitlichen Regelwerk noch verbindlicher. Weiteren Stillstand können wir uns in Deutschland deshalb kaum leisten, sonst dürften auch die Klimaziele für 2030 nur schwer erreichbar sein. Das Klimaschutzgesetz mit seinen sektorspezifischen Reduktionszielen wird deshalb allseits gespannt erwartet. Klar ist schon jetzt: Jeder einzelne Sektor wird signifikante Beiträge beisteuern müssen.

Und genau hier liegen die Hoffnungen der Gaswirtschaft für eine Neuausrichtung der Energiewende. Denn im Jahr 2018 ist viel deutlicher als bisher klar geworden, dass für die Transformation der Energieversorgung vielfältige Instrumente benötigt werden. Eine ganze Reihe von Studien zeigt nämlich, dass Energiewende nur gelingen kann, wenn alle Energieträger und Infrastrukturen in einem Technologiemix ihre Beiträge zu Energieeinsparung und CO2-Reduktion erbringen. „All electric“ hat als klimaschutzpolitisches Allheilmittel ausgedient – auch weil die volkswirtschaftlichen Kosten deutlich höher lägen.

Was bedeutet das für den Energieträger Erdgas? Einerseits eine gute Ausgangsposition für die Erbringung kurz- und mittelfristiger Klimaschutzbeiträge in den Sektoren Gebäude, Mobilität und Stromerzeugung. Durch einen Fuel-Switch können erhebliche CO2-Reduktionen erzielt werden – mit sofort einsetzbaren und verfügbaren Technologien, vertretbaren Mehrkosten und einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur.

Dr. Gerhard HoltmeierDr. Gerhard Holtmeier
Vorstandsvorsitzender,
GASAG AG