Die beiden Sicherheitsexperten, denen es im Juli gelungen war, einen Jeep Cherokee auf freier Fahrt zu hacken, wurden nun beim Fahrvermittlungsdienst Uber eingestellt. Sie sollen sich bei der Entwicklung von selbstfahrenden Autos ums Thema IT-Sicherheit kümmern.
Car Hacking – bei voller Fahrt und drahtlos
Ein Jeep Cherokee rast den Highway entlang – plötzlich gehen unkontrolliert Radio und Scheibenwischer an, dann versagt die Steuerung. Eine abrupte Bremsung später, landet der Jeep im Graben. Dieses Horrorszenario war zum Glück abgesprochen, dennoch: Hier hat sich jemand 15 km entfernt, über einen Computer, Zugang zu einem Auto verschafft.
Verantwortlich für den Hacking-Angriff sind die beiden IT-Sicherheitsexperten Charlie Miller und Chris Valasek. Über eine Sicherheitslücke im Infotainmentsystem des Fahrzeugs war es ihnen gelungen, bis zur Steuerung des Jeeps vorzudringen. Zum ersten Mal fand das Car Hacking drahtlos statt. Zuvor waren solche Angriffe nur über Kabelverbindungen möglich.
Wechsel ins Forschungszentrum von Uber
Für Miller und Vasalek war der gelungene Hacking-Angriff ein großer Erfolg. Nun wurde bekannt, dass die beiden IT-Experten im Forschungszentrum von Uber eingestellt wurden. Sie sollen dort im Bereich IT-Sicherheit arbeiten. Ihre alten Jobs bei Twitter (Miller) und der IT-Sicherheitsfirma IOActive (Vasalek) haben sie dafür aufgegeben.
Der Fahrvermittlungsdienst Uber hatte in diesem Jahr in Pittsburgh sein Advanced Technologies Center ins Leben gerufen und forscht dort zum Thema autonomes Fahren. Dort wurden bereits 40 Robotikforscher von der Carnegie Mellon University sowie einige ehemalige Mitarbeiter des IT-Konzerns Google eingestellt. Uber plant in Zukunft den Einsatz von Robotertaxis. So könnten durch autonomes Fahren Fahrerprämien eingespart werden. Gerüchten zu Folge zieht Uber auch in Erwägung, 500.000 autonome Autos vom Elektroautohersteller Tesla zu erwerben. Diese sollten bis 2020 fertig entwickelt sein.
Der umstrittene amerikanische Fahrdienst Uber wurde bei der jüngsten Finazierungsrunde mit rund 50 Milliarden Dollar bewertet und gilt damit als das wertvollste Start-Up Unternehmen weltweit.