Die Fähigkeit zur Anpassung wird wichtigster Erfolgsfaktor

Anpassung als Erfolgsfaktor

Im Industriezeitalter waren neue Markteintritte wegen des hohen Kapitalbedarfs selten, der Wettbewerbsdruck relativ tief und die Märkte stabil. In solch einem Umfeld folgt Wachstum einem linearen, planbaren Muster. Strategische Treiber sind der Fokus auf stetige Produktverbesserungen und das Ausnutzen von Skaleneffekten, was zu großen globalen Organisationen geführt hat. In der Automobilindustrie zeigt sich dies in der Priorisierung von Design, Performance, der Globalisierung der Produktion und internen Effizienzsteigerungen auf Kosten von Flexibilität.

Die neuen Geschäftsmodelle

Der aktuelle Fortschritt sind Geschäftsmodelle, die auch die traditionelle Automobilindustrie durcheinanderwirbeln können. Etablierte Automobilhersteller stehen in Konkurrenz zu branchenfremden IT-Firmen wie Apple, Google und treffen auf schnellwachsende, agile Außenseiter wie Tesla und Uber. Entscheidend für die OEMs ist nun, die digitalen Chancen auszunutzen und die Fähigkeit zur schnellen Anpassung des Geschäftsmodels an neue Gegebenheiten zu entwickeln. Das aber erfordert die Schaffung einer entsprechenden Innovationskultur.

Eine Umfrage von Futurice unter namhaften finnischen CEOs hat ergeben, dass dies sehr wohl erkannt ist. Die Ambitionen bezüglich dieser Digitalen Transformation und die Realität klaffen aber noch weit auseinander. Grund dafür sind die unterschätzten Änderungsanforderungen an die Gesamtorganisation und die Kultur.

Wie der Wandel funktionieren kann

Natürlich kann eine große, über Jahrzehnte gewachsene Organisation nicht über Nacht verwandelt werden. Doch was können diese Firmen von den Newcomern lernen, um genannte Innovations- und Experimentierkultur zu schaffen? Ein Ansatzpunkt ist die völlige Innovationstransparenz. Nur Mitarbeiter mit Zugriff auf alle Informationen können eigenverantwortlich agieren und damit Neues schaffen. Entscheidend ist auch das Einreißen von fachlichen Silos durch die konsequente Besetzung von Projekten mit multidisziplinären Teams und geteilter Ergebnisverantwortung.

Futurice hat ein Framework „Lean Service Creation“ entwickelt, welches die drei Schulen „Lean Startup“, „Design Thinking“ und „Agile Softwarenentwicklung“ vereint und die schnelle und flexible Entwicklung von neuen digitalen Services mit hohem Kundennutzen ermöglicht.

„Der aktuelle Fortschritt der IT ermöglicht neue Geschäftsmodelle, die auch die traditionelle Automobilindustrie durcheinanderwirbeln können.“

Über den Autor

Gian CasanovaGian Casanova ist Geschäftführer bei Futurice GmbH, einem Anbieter für „Digitale Services“, in Berlin.

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