In einer Welt, in der massive globale Disruptionen mittlerweile eher die Norm als die Ausnahme sind, müssen sich Führungskräfte mehr denn je mit einer Vielzahl an kurzfristigen, akuten Herausforderungen auseinandersetzen. Gleichzeitig dürfen sie auf keinen Fall die langfristige, weitsichtige Entwicklung ihres Unternehmens aus den Augen verlieren.
Kategorie: Allgemein
Der Doppel-Rumms
Dr. Lutz Jäde, Leiter Restrukturierung, Oliver Wyman
Die Kosteninflation im Jahr 2022 hat die Performance der europäischen Unternehmen stärker belastet als die Lockdowns – Kapital zur Schließung von Liquiditätslücken ist aber prinzipiell verfügbar
Die letzten beiden Jahre waren für die Unternehmen in Europa von großen Herausforderungen geprägt. Zunächst hat die COVID-19 Pandemie und die damit zusammenhängenden Lockdowns zu deutlichen Umsatzeinbußen geführt. In vielen Branchen kamen Supply Chain Probleme hinzu, da viele Lieferwege in Folge der Schließung von Häfen oder Produktionsstätten unterbrochen waren.
Restrukturierungsrisiko Zinswende – was Entscheider jetzt beachten müssen
Prof. Dr. Georg Streit, Rechtsanwalt, Partner, Heuking Kühn Lüer Wojtek
Inflation und Zinswende als Katalysatoren von Unternehmenskrisen
Seit dem Sommer 2022 vollzieht die EZB vor dem Hintergrund einer dramatisch hohen Inflation eine Zinswende in großem Ausmaß. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Restrukturierungsgeschehen.
Aufhellung in Sicht?
Dorothée Fritsch, Head of Business Development & Strategy, FTI-Andersch
Die Konjunkturprognosen erreichten Ende 2022 ihren vorläufigen Tiefpunkt. Zu Jahresbeginn 2023 wurden sie, vor allem infolge der Stabilisierung der Energiepreise, zunächst nach oben – und kurz darauf wieder leicht nach unten korrigiert. Die Bewertung konjunktureller Effekte erscheint aktuell weniger greifbar als in früheren Jahren, zumal sich relevante Einflussgrößen erst im weiteren Jahresverlauf materialisieren bzw. auch darüber hinaus weiter zunehmen könnten. Zu den wesentlichsten Einflüssen zählen die in Teilen ungelöste Energiefrage, weitere Leitzinsanstiege und eine Verfestigung der Inflation.
Konsequentes Cash Management als Anker in volatilen Zeiten
Dr. Henning Syllwasschy, Partner, FTI-Andersch & Christian Müller, Manager, FTI-Andersch
Aufgrund verschiedener Krisen war das Jahr 2022 von einem hohen Maß an Unsicherheit und Instabilität geprägt. Steigende Inflationsraten und Zinsen haben viele Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht. Auch das Geschäftsjahr 2023 stellt für Unternehmen weiterhin ein herausforderndes Umfeld dar. Geschäftsführer müssen daher aus haftungsrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Gründen ihre Liquidität genau im Auge behalten.
Raus aus der Zwickmühle durch Nutzung stiller Reserven
Advertorial
Artikel aus dem Handelsblatt Journal „Restrukturierung“ vom 11.05.2022
von Michael Ludwig und Michael Prinz
Der deutsche Mittelstand hat zurzeit einen besonders hohen Bedarf an Finanzierungslösungen. Er muss zudem fortlaufend in Innovation, Produktivität und Transformationsprozesse investieren, aber gleichzeitig ist die Ausnahmesituation der letzten zwei Jahre nicht spurlos an der Profitabilität vieler Unternehmen vorbei gegangen. Zu guter Letzt müssen nun oft auch KfW-Mittel aus der Pandemiephase bedient bzw. zurückgeführt werden – eine klassische Zwickmühle.
Hält das StaRUG was es versprach?
Daniel Friedemann Fritz, Rechtsanwalt, Partner bei Dentons Europe LLP
Die Statistiken für das vergangene Jahr 2021 bieten nur ernüchternde Ergebnisse. Obwohl sich das am 1. Januar 2021 in Kraft getretene Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen („StaRUG“) in der Theorie, sprich der bisherigen rechtswissenschaftlichen Literatur hoher Beliebtheit erfreut, scheint es auf den ersten Blick in der Sanierungspraxis noch nicht ganz angekommen zu sein. So wurden bis zum heutigen Tag etwa 10 Kommentare und hunderte Aufsätze zum StaRUG veröffentlicht. Es wurden ganze Podcasts und Diskussionsrunden nur zu diesem Thema ins Leben gerufen. Demgegenüber wurden im gesamten Jahr 2021 an den bundesweit 22 Restrukturierungsgerichten gerade einmal 24 Restrukturierungsvorhaben angezeigt. Die Anzahl der angezeigten Restrukturierungsvorhaben bleibt damit erheblich hinter der Anzahl der Aufsätze zum StaRUG zurück. Ist das StaRUG also gescheitert?
Abwarten war gestern!
Dr. Franz Bernhard Herding, Partner, Allen & Overy
Falls nicht schon passiert, gilt es nun eine wetterfeste Finanzierungsstruktur vorzubereiten. Denn statt das verschobene Wachstum nachholen und in die Corona-Schulden hineinwachen zu können, ziehen die Preise an und kündigen sich höhere Zinsen an. Unternehmen sind also gefordert, ein für alle Seiten tragbares Paket zu schnüren, um trotz vielfältiger Widrigkeiten ihr Wachstumspotential in den nächsten Jahren zu heben. Vorbereitung eines belastbaren Zahlenwerks und transparenten Liquiditätsmanagements sowie konsequente Maßnahmen zur Adressierung der Risiken – darum muss es jetzt für eine gemeinsame Kraftanstrengung mit den unterschiedlichen bestehenden und ggf. neuen Kapitalgebern gehen.
Strukturwandel in Deutschland: Herausforderungen und Denkansätze
Von Harald Kam, Dipl. Kfm. | Director | Financial Advisory – Turnaround & Restructuring Services, Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Status quo und Herausforderungen
Das Thema ist nicht neu, und obgleich die Herausforderungen klar sind und entsprechende Diskussionen seit Jahren hin und her wogen, lässt sich bei der komplexen Materie noch wenig zielführende Bewegung erkennen. Sprich: Deutschland steht vor der Herausforderung des umfassendsten Strukturwandels seiner jüngeren Geschichte. Im Nachfolgenden eine Über- und Aussicht der aktuellen Brennpunkte:
Wohin geht die Reise? – die Zukunft der Hotellerie
Marion Rodine, Rechtsanwältin, RUNKEL Rechtsanwälte
Die Corona-Pandemie hat das Hotelgewerbe bekanntlich schwer beeinträchtigt. Um mit der Krise besser umgehen zu können, insbesondere physische Kontakt im Hotelbetrieb zu minimieren, mussten neue, insbesondere digitale, Lösungen gefunden werden. Dazu zählten neben der Verlagerung von Arbeiten in das Homeoffice etwa die Reservierung im Restaurant per App oder der Check-In/Out am Terminal anstatt an der Rezeption (dwif.de).