Partnering – Zukunft in einem digitalen Ökosystem

Die Digitalisierung mag zwar kein ganz neues Phänomen mehr sein, aber die Auswirkungen der Verschiebung von analogen zu digitalen Geschäftsprozessen sind nach wie vor über alle Branchen hinweg spürbar.

Dabei ist die veränderte Erwartungshaltung auf Kundenseite eine der Triebfedern der Digitalisierung. Gut informiert, mobil und vernetzt hat der Kunde so viel Macht wie noch nie und wird ohne digitale Angebote in Zukunft nicht mehr zu erreichen sein. Traditionelle Geschäftsmodelle stehen daher unter enormen Druck, sich diesen Entwicklungen nicht nur anzupassen, sondern sie aktiv und kreativ mitzugestalten. Genau dann wird der digitale Wandel zur großen Chance.

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen liegt hier die Herausforderung, denn sie verfügen oft nicht über die nötigen Ressourcen, sich abseits des Kerngeschäfts im Detail mit diesen Themen auseinanderzusetzen. An dieser Stelle kann starkes Partnering mit anderen Unternehmen eine effi ziente Lösung bieten, um die eigenen Angebote zu erweitern, Defi zite auszugleichen und schnell in ein digitales Ökosystem zu expandieren.

Natürlich ist nicht jede Partnerschaft automatisch eine Win-win-Situation für beide Seiten. Noch immer verhindern veraltete Systemarchitekturen, dass Partnerschaften funktionieren oder sich überhaupt etablieren können. Daher ist es entscheidend, wie sich die Unternehmen technologisch für die Zukunft aufstellen, um eine gesunde Basis für partnerschaftliche Zusammenarbeit zu schaffen – und noch viel wichtiger: einen beiderseitigen Nutzen aus der Zusammenarbeit zu ziehen. Neben gemeinsamen Werten, wie Respekt, Gleichberechtigung und Transparenz, eine unverzichtbare Voraussetzung für eine funktionierende Partnerschaft.

DATEV legt den Fokus auf die digitale Transformation von administrativen Prozessen – in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Genossenschaft. Ziel ist es, die kaufmännischen Prozesse für alle Partner schlanker und effi zienter zu gestalten. Besonders relevant ist der durchgehende, unternehmensübergreifende Austausch von Daten in einem Ökosystem. Der digitale Wandel, Vernetzung und eine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit sind die Basis und machen so Innovationen im kaufmännischen Bereich erst möglich: Rechnungen müssen nicht mehr auf Papier eingescannt und elektronisch als Belegbild ausgetauscht werden – jetzt kann man sie durchgehend mit digitalen Daten aus dem System, aus dem die Rechnung erzeugt wurde, verarbeiten. Mit diesen Daten kann dann auch gleich die Zahlung automatisch erfolgen. Das spart viel Arbeit in dem Unternehmen, das die Rechnung erstellt, aber auch bei dem, der sie empfängt. Oder anders formuliert: Viele komplexe Abrechnungsprozesse können zukünftig durchgängig über Systemgrenzen hinweg automatisch ablaufen.

Aber wie macht sich das konkret bemerkbar? Ein Beispiel ist die DATEV-Partnerschaft mit dem Kassenspezialisten CASIO. Ziel der Zusammenarbeit ist ein durchgängig digitaler Prozess, über den die Daten aus CASIO-Kassensystemen automatisiert ins DATEVRechenzentrum übertragen und dort für die Kunden entsprechend archiviert werden. Unternehmen sind damit besser auf eine mögliche Kassen-Nachschau vorbereitet und die kaufmännischen Aufgaben im Unternehmen und beim Steuerberater werden so möglichst einfach, effi zient und sicher gestaltet. Ein weiteres Projekt ist die Initiative von DATEV und WÜRTH, die den elektronischen Rechnungsaustausch mit Handwerksbetrieben fördert. Der Schlüssel liegt in durchgängigen, digitalen Prozessen vom Lieferanten bis zur Steuerberatungskanzlei. Dazu werden im Rahmen der Initiative Lösungen bereitgestellt, mit denen Betriebe ihren Rechnungsein- und -ausgang digitalisieren können. Zusätzlich ein Beispiel aus dem E-Commerce-Bereich: Dort hat DATEV gemeinsam mit PayPal einen neuen Zahlungsdatenservice entwickelt, mit dem sich relevante Informationen aus dem E-Payment-System einfach und schnell in die Buchführung importieren lassen.

Im Zentrum der digitalen Transformation steht dabei immer eine starke, auf Technologie basierende Partnerschaft, die die Geschäftsprozesse zu beiderseitigem Nutzen verändert. Und das ist nur der Anfang. Mit Künstlicher Intelligenz ist in Zukunft noch viel mehr möglich. Mit Algorithmen können wir aus den Daten der Vergangenheit lernen und zukünftige Vorgänge antizipieren. Mit Mut und Innovationsgeist lässt sich so der digitale Wandel auch in Zukunft nicht nur mitgehen, sondern entscheidend aktiv mitgestalten.

Dr. Robert Mayr
Vorstandsvorsitzender
DATEV eG

 


Dieser Beitrag ist Teil der Ausgabe des Handelsblatt Journals „Die Zukunft der Industrie“, das Sie hier erhalten können.

 

 

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