Europa zählt 23 KI-Einhörner. In keinen anderen Bereich fließt aktuell so viel Wagniskapital – die ersten Experten warnen bereits vor einer Blase.
Handelsblatt, WOCHENENDE 30. JUNI/1./2. JULI 2023, NR. 124
Nadine Schimroszik, Berlin
Seit Monaten kämpft die Start-up-Branche mit Finanzierungsproblemen – aber wenn noch Geld in Start-ups fließt, dann am ehesten in solche mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz (KI). Seit Anfang des Jahres sind in Europa nur drei neue „Einhörner“ entstanden, zwei sind im Bereich KI aktiv. Zuerst erreichte der Kölner Übersetzungsdienst DeepL bei einer neuen Finanzierungsrunde den begehrten Status einer jungen Firma, die von ihren Kapitalgebern mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet wird, kurz darauf folgte die Londoner Datenanalysefirma Quantexa. Es scheint, als seien zumindest KI-Start-ups von der akuten Finanzierungskrise unberührt, die alle anderen Jungfirmen rund um den Globus unter Druck setzt und bereits eine große Entlassungswelle ausgelöst hat.