Digital und Agil: Chancen durch die Transformation

PwC-Studie: Deutschlands Energieversorger werden digital

Der Megatrend Digitalisierung bietet Chancen für Differenzierung im Wettbewerb

von Erna-Maria Trixl, Geschäftsführerin Vertrieb, SWM Stadtwerke München GmbH

Unsere Kunden sehen in der U-Bahn die News-App durch, shoppen abends auf der Couch oder wechseln mittels Smartphone ihren Stromtarif. Die Digitalisierung durchdringt längst viele Bereiche des täglichen Lebens und hat auch die Energiewirtschaft erreicht. Für etablierte Anbieter ist dies natürlich bedrohlich, weil z. B. die Kundenschnittstelle an Vergleichsportale oder an neue Marktteilnehmer verloren gehen kann.Weiterlesen

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Technik + Transparenz + Teilhabe = Toleranz

Puzzelteile

von Dr. Hans-Jürgen Brick, Geschäftsführung Amprion GmbH

Dekarbonisierung, Digitalisierung, Dezentralisierung

In der Energiewirtschaft bleibt wenig, wie es einmal war. Unsere Branche befindet sich im Um- und Aufbruch. Es ist jedoch eine Entwicklung mit Zielkonflikten und unterschiedlichen Geschwindigkeiten – das erleben wir Übertragungsnetzbetreiber tagtäglich. Weil die erneuerbaren Energien schneller wachsen als das Netz, werden Engpässe von der
Ausnahme zur Regel. Die Kosten für die notwendigen Eingriffe in den Strommarkt liegen inzwischen im dreistelligen Millionenbereich – Tendenz
steigend. Und der Netzausbau? Von den geplanten fast 5.700 Leitungskilometern an Land sind bis heute nur wenige 100 fertiggestellt. Wie soll die Energiewende aber schneller voranschreiten, wenn der Netzausbau lahmt?

Die Suche nach den Ursachen zeigt: Ein „Ärmel hochkrempeln und loslegen“ reicht allein nicht aus. Es gibt auch kein Patentrezept, um Zweifel und Spannungsfelder auszuräumen. Wir brauchen einen umfassenden Ansatz. Eine Formel, die wir von Fall zu Fall immer wieder umstellen und mit neuen Werten füllen müssen: Technik + Transparenz + Teilhabe = Toleranz.

Mut zu neuen Lösungen,  keine Innovationen um jeden Preis.

Die Energiewende ist nicht nur das größte Infrastrukturprojekt seit der Wiedervereinigung, sondern auch das größte volkswirtschaftliche Innovationsprojekt. Die Technik ist einer ihrer
wesentlichen Treiber und Erfolgsfaktoren. Auf das Übertragungsnetz bezogen bedeutet das: Mut zu neuen Lösungen, aber keine Innovationen um jeden Preis. Ob nun Erdkabel oder Kompaktmasten – wir müssen den Einsatz von Technologien klug abwägen, damit wir die hohe Sicherheit und Verfügbarkeit unseres Netzes nicht gefährden.
Klar ist aber auch: Je mehr Technologien wir in unseren Werkzeugkasten legen, desto mehr Spielräume haben wir, um bürgerfreundliche regionale Lösungen zu finden.

„Große Infrastrukturprojekte betreffen viele Menschen. Daher ist es nur legitim, dass es einen Ausgleich zwischen den Anforderungen der Technik und den Interessen der Bürger geben muss.“

Fügen wir der Technik nun Transparenz und Teilhabe hinzu. Beim Anblick der vielen Ordner in einem öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahren verschlägt es den meisten Bürgern den Atem. Oft finden sich nur erfahrene Juristen und Ingenieure hierin zurecht. Begriffe wie „Raumwiderstand“ der „Schutzgut Mensch“ stehen für ein hochspezialisiertes System. Expertentum sowie Vorschriften und Paragrafen sind unumgänglich, um Projekte rechtssicher zu realisieren. Sie tragen allerdings nur bedingt dazu bei, Transparenz  zu schaffen oder Teilhabe zu ermöglichen.

Teilhabe ist in einer Demokratie unverzichtbar. Große Infrastrukturprojekte betreffen viele Menschen. Daher ist es nur legitim, dass es einen Ausgleich zwischen den Anforderungen der Technik und den Interessen der Bürger geben muss. Doch wie kann dies gelingen? Hier stehen wir als Übertragungsnetzbetreiber in der Verantwortung – gemeinsam mit Politik und Behörden. Wir müssen den Lauf der Genehmigungsverfahren erklären und Entscheidungsspielräume offen kommunizieren. Und wir müssen den Bürgern neue, ergänzende Dialog- und Beteiligungsformate anbieten.

Leistungsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland

Auf diesem Gebiet haben wir Übertragungsnetzbetreiber in den vergangenen Jahren dazu gelernt und werden uns weiter öffnen. Doch auch Teilhabe hat Grenzen. Über die Gesetze der Physik können wir nicht abstimmen und über Risiken von Technologien nicht verhandeln. Außerdem dürfen wir mit Blick auf die Leistungsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland die Sicherheit und Kosten der Stromversorgung nicht aus den Augen verlieren.

Technik + Transparenz + Teilhabe = Toleranz. Warum nicht Akzeptanz? Die gibt es zwar für die
Energiewende und die damit verbundenen langfristigen Ziele. Umstritten ist jedoch, wie wir dieses volkswirtschaftlich und gesellschaftlich komplexe Vorhaben konkret umsetzen – zumal sich die Lösungswege unterscheiden und zum Teil sogar konkurrieren. Aus diesen unterschiedlichen Ansätzen müssen wir Ideen und Erfahrungen in das Generationenprojekt Energiewende einspeisen. Wenn wir gemeinsam daraus lernen wollen, brauchen wir die Toleranz, andere Auffassungen zu achten. Und wir brauchen ein stabiles und sicheres Stromnetz als Basis. Für uns als Übertragungsnetzbetreiber heißt das: Wir werden die Möglichkeiten innovativer Übertragungstechnologien ausschöpfen, Entscheidungen und Erfahrungen transparent kommunizieren sowie Teilhabe anbieten. Dies ist der Boden, auf dem die Toleranz und dann auch die Akzeptanz für den Netzausbau wachsen können.


Den Beitrag von Dr. Hans-Jürgen Brick finden Sie auch in der Januar-Ausgabe des Handelsblatt Journal Energiewirtschaft, das Sie HIER gratis herunterladen können.

Handelsblatt Journal Energiewirtschaft, Januar 2016Die Fachbeilage bietet Ihnen viele spannende Beiträge –
Autoren sind u. A.:

  • Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie
  • Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Direktor EWI Universität Köln
  • Peter Terium, CEO RWE AG
  • Dietmar Dahmen, Creative Consultant
  • Dr. Hans-Jürgen Brick, Geschäftsführung Amprion GmbH
  • Urban Keussen, CEO TenneT TSO GmbH

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ITK-Vernetzung: Industrie 4.0 in der Energiewirtschaft

Industrie 4.0 in der Energiewirtschaft

Die Energiewende erfordert leistungsfähige ITK-Netze

von Timon Lutze & Sebastian Krems  (Managing Partner der LATUS consulting GmbH)

Aus der Dezentralisierung der Erzeugung und der hohen Volatilität der erneuerbaren Energien ergeben sich völlig neue Anforderungen an die Regelung der Energieflüsse, die nun in allen Netzebenen dezentral durchgeführt werden muss. Zusätzlich erfordern neue gesetzliche Bestimmungen die Ausrüstung verschiedener Endverbraucher mit fern- auslesbaren bzw. schaltbaren intelligenten Messsystemen. Das macht eine dezentrale Kommunikationsinfrastruktur zur Vernetzung vom Erzeuger über den Vermarkter bis zum Verbraucher notwendig.Weiterlesen

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Energiewirtschaft 2016 – Executive Summary

Alle Vorträge, Diskussionsrunden und Umfragen im Überblick

Energiewirtschaft 2016 - Executive Summary

 

Demokratisierung, Dekarbonisierung, demografischer Wandel und Digitalisierung – „die vier großen D“ standen im Fokus der 23. Handelsblatt Jahrestagung „Energiewirtschaft 2016“. Wie und wohin wird sich die Energiebranche in den nächsten Jahrzehnten entwickeln?
Hierzu diskutierten hochrangige Vertreter von Energieversorgungsunternehmen, Dienstleistern, Politik und Wissenschaft.

Wir haben für Sie alle Vorträge, Diskussionen und Ergebnisse der dreitägigen Konferenz in diesem Nachbericht zusammengefasst.Weiterlesen

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Flexibilität, Digitalisierung, Effizienz – so bleibt die Energiewende auf Erfolgskurs

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie

von Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Der Klimawandel ist eine der größten politischen Herausforderungen unserer Zeit. Ohne ambitioniertes und effektives Handeln – global wie national – wird es uns nicht gelingen, den weltweiten Temperaturanstieg wirksam zu begrenzen. Die Anforderungen an ein Energiesystem der Zukunft sind damit klar definiert: Es muss nicht nur sicher und bezahlbar bleiben, sondern langfristig auch die Grundlage für eine Dekarbonisierung unserer Wirtschaft bilden. Weiterlesen

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(Wann) Kommt der Strompreis 2.0?

Strompreis 2.0

von Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge

Die deutsche Energiepolitik kann sich weiterhin nicht zwischen einer wettbewerblichen oder staatlich gelenkten Ordnung des Stromsektors entscheiden. Vordergründig hat die Regierung im vergangenen Jahr mit ihrem Strommarktgesetz zwar ein starkes Bekenntnis zu einem wettbewerblichen Strommarkt abgelegt. Genau zur selben Zeit jedoch hat sie ausgewählte Braunkohleblöcke willkürlich aus dem Markt gedrängt – und damit ihren ungebremsten Willen unter Beweis gestellt, Marktergebnisse nach Gutdünken zu durchbrechen. Voraussetzung: Sie findet – wie im Fall der Braunkohle mit der „Sicherheitsbereitschaft“ – einen Weg, die Mehrkosten auf die Stromverbraucher abzuwälzen.Weiterlesen

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Infografik: Ein Bild der Energiewirtschaft von morgen

Graphic_Recording_2016

Auf der Handelsblatt Jahrestagung Energiewirtschaft 2016 wurde ein Bild der Energiewirtschaft von morgen gezeichnet. Und das – neben den Keynotes und Diskussionen – auch im wörtlichen Sinn:

Unser Visualisierungsexperte hat ein grafisches Protokoll erstellt, in dem er Informationen in Ihrer Essenz erfasst und, verknüpft mit einer zusätzlichen visuellen Komponente, uns als Betrachter vermittelt. Input konnten alle Teilnehmer geben.

 Viel Freude beim Betrachten. Laden Sie sich das Bild gleich hier herunter.

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Was für neue Produkte wünschen sich Kunden von ihrem Energieversorger? – Jetzt Oliver Wyman-Studie downloaden!

Studie Oliver Wyman

Wie ist das Interesse von privaten Endverbrauchern an neuen Produkten? Wie werden Energieversorger von den Befragten wahrgenommen? Wie stark beeinflussen neue Produkte die Wahl des Energieversorgers und die Wechselbereitschaft der Befragten? Welche Unterschiede bestehen zwischen den Kundengruppen? Was müssen Energieversorger tun, um sich erfolgreich mit neuen Produkten am Markt zu positionieren? Diesen Fragen geht die Studie „PRODUKTSONAR ENERGIE – NEUE PRODUKTE ZUM LAUFEN BRINGEN“ von Oliver Wyman auf den Grund, die Sie sich hier anschauen können.
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