In der Diskussion um die Energiewende wird zur Veranschaulichung der Möglichkeit, Energie klimaneutral zu produzieren, immer wieder auf Windkraft- und Solaranlagen verwiesen. Doch die Achillessehne dieser Technologien ist, dass sie für sich genommen nicht grundlastfähig sind. Woher kommt der Strom in Zeiten, wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint? Das Gelingen der Energiewende hängt maßgeblich von Speichertechnologien ab. Gebraucht werden schnelle Speicher, die in Sekundenbruchteilen Stromschwankungen ausgleichen und das Netz stabil halten, ebenso wie träge Speicher, die große Mengen an Energie aufnehmen und abgeben.
Für mehr Rückenwind: Ausbauziele können wir nur gemeinsam erreichen
Autor: Stefan-Jörg Göbel, SVP Germany, Statkraft
Über die Akzeptanz vor Ort bringen wir Windkraft-Entwickler die Energiewende voran
Eine gute Nachricht vorweg: Beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland kann die Bundesregierung grundsätzlich auf die Zustimmung der Bevölkerung zählen. In einer von Statkraft beauftragten Studie von Mai 2022 gaben 63 Prozent der Befragten an, der Erneuerbaren-Ausbau in Deutschland sei durch das Thema Energiesicherheit wichtiger geworden. 81 Prozent der befragten Deutschen befürworteten den Bau von Windkraftanlagen im 5-Kilometer-Umkreis der eigenen Gemeinde oder standen diesem neutral gegenüber.
Mit CCS die deutsche Industrie dekarbonisieren
Von Margarethe Kleczar, VP Carbon Management and Hydrogen bei Wintershall Dea
Wintershall Dea engagiert sich verstärkt in der langfristigen und sicheren unterirdischen Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage, CCS) in der Nordsee – zum Beispiel in Dänemark und Norwegen.
Kurzinterview mit Dr. Egbert Laege Geschäftsführer der SEFE Securing Energy for Europe
Herr Dr. Laege Ihr Unternehmen ist im November vom Bund übernommen worden. Wie kam es zu dieser Übernahme?
Laege: Wie Sie wissen, hat das Jahr 2022 unser Unternehmen vor noch nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Anfang des Jahres versuchte SEFEs früherer Eigentümer, die Gruppe an ein anderes russisches Unternehmen zu übertragen und zu liquidieren. Nach der Treuhand im April verhängte Russland gezielte Sanktionen gegen das Unternehmen.
Videostatement: Dr. Egbert Laege, Geschäftsführer, SEFE Securing Energy for Europe
Der Weg des Wasserstoffs
Autor: Christian Faßelt, Head of Marketing, Communication & ESG GETEC Group
Wasserstoff ist der neue Hoffnungsträger Europas. Wenn es nach der politischen Öffentlichkeit geht, kann die Branche nicht schnell genug auf diesen nachhaltigen Energieträger umstellen. GETEC hat sich schon früh auf diese Entwicklung eingestellt.
Gigagrüne Landschaften
Chef Thorsten Kramer will den ostdeutschen Kohleverstronner LEAG neu erfinden und in der Lausitz eine Gigawattfactory für Wind und Solarkraft bauen. Doch schon jetzt stören Manöver aus dem Westen.
Text Florian Güßgen
Hoch oben in der LEAG-Zentrale beugt sich Fabian von Oesen, 34, über eine Landkarte. Mit dem Finger zeigt der Leiter Erneuerbare Energien, was sie vorhaben. „Dort ist das Kraftwerk Jänschwalde, dort Schwarze Pumpe, dort Boxberg, alle betrieben mit Braunkohle. Die kommt hierher.“ Von Oesen deutet zu den Tagebauen: Jänschwalde und Welzow-Süd in Brandenburg, Nochten und Reichwalde in Sachsen.
Die Zeitenwende in der Energiewirtschaft beschleunigt sich
Georg Seemann, Management Consultant, ENLITE, Berlin
Eine Zeitenwende – diese hat Olaf Scholz im Bundestag im Februar 2022, sowie bei den Vereinten Nationen im September 2022 angekündigt. Signifikante Änderungen sollen in kurzer Zeit beispielsweise im Bereich der Sicherheitspolitik umgesetzt werden. Auch für die Energiewirtschaft beschleunigt sich durch die geopolitischen Gegebenheiten der Transformationsprozess – eine Herausforderung, welche sich mit den Möglichkeiten der Digitalisierung erfolgreich bewältigen lässt. Digitale Lösungen helfen dabei, den Wissensverlust durch ausscheidende Fachkräfte abzumildern und eine exponentiell wachsende Zahl von Neubau- und Instandhaltungsprojekten effizient umzusetzen. Die Zeitenwende in der Energiewirtschaft – Sie muss jetzt pragmatisch realisiert werden.
CO2 unters Meer statt in die Luft.
Autorin: Nina Scholz, Country Manager Germany, Equinor
Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, müssen wir in allen Bereichen CO2-Emissionen stark reduzieren. Eine große Herausforderung wird dabei die Industrie, die für mehr als 20 Prozent der deutschen Emissionen verantwortlich ist. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien, Verbesserung der Energieeffizienz, den Einsatz der Kreislaufwirtschaft und den Umstieg auf Wasserstoff ergreift die Industrie bereits viele Maßnahmen, um die CO2-Emissionen signifikant und zeitnah zu reduzieren.