Für mehr Rückenwind: Ausbauziele können wir nur gemeinsam erreichen

Stefan-Jörg Göbel

Autor: Stefan-Jörg Göbel, SVP Germany, Statkraft

Über die Akzeptanz vor Ort bringen wir Windkraft-Entwickler die Energiewende voran

Eine gute Nachricht vorweg: Beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland kann die Bundesregierung grundsätzlich auf die Zustimmung der Bevölkerung zählen. In einer von Statkraft beauftragten Studie von Mai 2022 gaben 63 Prozent der Befragten an, der Erneuerbaren-Ausbau in Deutschland sei durch das Thema Energiesicherheit wichtiger geworden. 81 Prozent der befragten Deutschen befürworteten den Bau von Windkraftanlagen im 5-Kilometer-Umkreis der eigenen Gemeinde oder standen diesem neutral gegenüber.

Aber ist dieses laue Lüftchen das, was die Energiewende in Deutschland braucht – oder können wir zu einem Begeisterungssturm beitragen?

Mehr Verantwortung und Transparenz in der Projektentwicklung

Unser Projektentwicklungsteam in Deutschland wächst kontinuierlich und wir haben bereits 400 MW Windprojektrechte gesichert! Ab 2027 können wir jährlich über 100 MW Onshore-Wind-Leistung ans Netz bringen.

Bei solch ambitionierten Plänen macht die Einbindung der Menschen vor Ort den Unterschied zwischen Duldung und Begeisterung. Das Osterpaket der Bundesregierung gibt uns zwar den Rahmen vor: beschleunigte Genehmigungsverfahren, erhöhte Ausschreibungsmengen, größere Flächenpotenziale dank 2-Prozent-Ziel. Aber es ist an uns Projektentwicklern, diesen Rahmen in die Kommunen zu bringen und gemeinsam mit den Menschen vor Ort auszufüllen.

Wie wollen wir unsere Projekte umsetzen? Können wir durch unser Handeln soziale Akzeptanz erhöhen? Diese Fragen beschäftigen uns. Hier sind meine Antworten darauf. Ich lade Sie herzlich ein, mit mir über Ihre eigenen Ideen in den Dialog zu treten.

  • Verantwortungsvolles Handeln ist einer unserer zentralen Werte. Dazu gehört transparente und verbindliche Kommunikation auf Augenhöhe, zum Beispiel in Form von regelmäßigen und umfangreichen Bürgerinformationsabenden, aber auch planerische Beteiligung.
  • Wir beteiligen die Gemeinden finanziell und ohne Zweckbindung über das EEG 2023, außerdem Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeit von Nachrangdarlehen.
  • Wir ermutigen Anwohnende, sich über Bürgerenergie-Genossenschaften an den Anlagen in ihren Gemeinden zu beteiligen.
  • Wir kompensieren nicht vermeidbare Eingriffe in die Natur mindestens im doppelten Umfang im Vergleich zu den gesetzlichen Vorgaben.
  • Durch die Verpachtung von Grund an uns ermöglichen wir Besitzern von Land und Wald zusätzliche Einnahmen, die häufig dringend für Wiederaufforstungsprojekte benötigt werden.

Lokale Akzeptanz braucht lokales Engagement

Als norwegisches Staatsunternehmen mit 125 Jahren grüner Energiegeschichte genießen wir an vielen Stellen Vertrauensvorteile. Darauf ruhen wir uns nicht aus. Unsere Projektmanager sind häufig privat mit der Region verbunden, in der sie Windparks entwickeln. Sie verbringen viel Zeit vor Ort und stehen im engen Austausch mit der Gemeinde und lokalen Interessensgruppen. Um unsere Ansprüche noch besser zu erfüllen, planen wir regionale Büros mit lokal ansässigen Teams.

Wir sind sicher: Je enger wir mit den Menschen vor Ort in den Austausch treten, desto stärker steigt die Akzeptanz – und desto mehr Fahrtwind nimmt die Energiewende in Deutschland auf.