5 Modellregionen, 1 Ziel: Wie SINTEG deutschlandweit die Energiewende vorantreibt

Die Projektleiter der SINTEG-Schaufenster begrüßten bei der letzten Jahreskonferenz Staatssekretär Andreas Feicht in Kassel. Von links nach rechts: Prof. Werner Beba, Prof. Peter Birkner, Markus Graebig, Ulf Brommelmeier, Staatssekretär Andreas Feicht, Dr. Albrecht Reuter, Lothar Ahle, Nicolas Spengler. © Peter-Paul Weiler/BILDKRAFTWERK/BMWi

Musterlösungen für die Zukunft des Energiesystems: Daran arbeiten mehr als 300 Projektpartner aus Unternehmen, Forschung, Kommunen und öffentlichen Einrichtungen im Förderprogramm „SINTEG – Schaufenster intelligente Energie. Digitale Agenda für die Energiewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie seit Anfang 2017 in fünf Modellregionen in ganz Deutschland.
Jede Modellregion, Schaufenster genannt, adressiert die vielfältigen Herausforderungen des zukünftigen Energiesystems. Das gemeinsame Ziel: Ein sicherer Netzbetrieb, weniger CO2-Emissionen und funktionierende Märkte bei einem hohen Stromanteil aus erneuerbaren Energien.
Demnach stellen die beteiligten Expertinnen und Experten sicher, dass die gewohnte stabile Stromversorgung erhalten bleibt, ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet und gleichzeitig effizientes Netzengpass-Management betrieben wird, das digitale Mehrwertdienste generiert.
Nachdem zunächst innovative Ideen und Konzepte entwickelt worden sind, wird im Abschlussjahr 2020 die Demonstrationsphase beendet und die Erkenntnisse aus den Praxistests zusammengetragen. Das sind die Schwerpunkt-Themen bei SINTEG:

1. Flexibilitätspotenziale und Sektorkopplung

SINTEG zeigt, wie und wo technische Potenziale der Stromerzeugung und -nachfrage sowie der Sektorkopplung aktiviert werden können, um als Flexibilitäten im Energiesystem zur Verfügung zu stehen. „Neben einer sicheren, stabilen Stromversorgung erprobt NEW 4.0 insbesondere die Einbeziehung der weiteren Sektoren, also des Wärme- und des Verkehrsbereichs sowie der Industrie“, erklärt der Projektleiter der Modellregion, die sich über Hamburg und Schleswig-Holstein erstreckt, Prof. Werner Beba und ergänzt: „Innovative Technologien im Bereich Power-to-Heat, Power-to-Gas oder Power-to-X und deren Systemintegration sollen ein ganzheitliches Gelingen der Energiewende ermöglichen und die Dekarbonisierung aller Sektoren maßgeblich vorantreiben.“

Wie bei SINTEG die Sektorkopplung mit der Errichtung von Power-to-X-Anlagen vorangetrieben wird.

Alle Bundesländer beteiligt: Die Karte zeigt die fünf Modellregionen (Schaufenster) von SINTEG in Deutschland. © SINTEG

2. Flex-Plattformen

Daneben entwickelt SINTEG netzdienliche Flexibilitätsmechanismen und testet neue Markt-Plattformen in der Praxis. „Wir erforschen, ob und wie die Energiewende auch ohne zentrale Steuerung gelingt und orchestrieren ein Energiesystem, ohne es zentral zu dirigieren“, sagt Designetz-Projektleiter Lothar Ahle. In dem Schaufenster, das die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland umfasst, werden netzseitige, kunden- und marktbezogene sowie systemische Bedürfnisse integriert und massengeschäftstaugliche auf Standardisierung ausgerichtete Musterlösungen demonstriert.

Wie SINTEG dazu beiträgt, intelligente Energie zu standardisieren.

3. Digitalisierung

Für das Schaufenster enera in Ostfriesland und Friesland bilden Digitalisierungsmaßnahmen – von der Stromerzeugung über den Transport im Verteilnetz bis zu Handel und Verkauf einen Fokus. Hier macht SINTEG deutlich, wie Energiedaten mithilfe neuer Geschäftsmodelle zu digitaler Wertschöpfung führen. „Die bevorstehende Digitalisierung bedeutet den größten Umbruch, den die Energiewirtschaft bisher erlebt hat“, sagt enera-Projektleiter Ulf Brommelmeier. „Um diesem begegnen zu können, muss die Branche vor allem in drei Bereichen mächtig zulegen: Geschwindigkeit, Veränderungsbereitschaft und Fokus auf den Kunden“.

Wie SINTEG die Digitalisierung der Energiewirtschaft voranbringt.

4. Reallabore

Der Experimentier- und Demonstrationscharakter von SINTEG ermöglicht, national und international übertragbare Musterlösungen für die Energiewende zu entwickeln und zu testen. „Unsere SINTEG-Schaufenster sind Reallabore, die viel mehr bieten als ein klassisches F&E-Projekt. In kompletten Wertschöpfungsnetzwerken entwickeln wir Musterlösungen für das erneuerbare Energiesystem der Zukunft – auf technischer, wirtschaftlicher und regulatorischer Ebene. „Mit vielfältigen Formaten wie Roadshows, Kunst und Hackathons laden wir Fachpublikum und die interessierte Öffentlichkeit zum ‚Anfassen und Mitmachen‘ ein. Denn wir brauchen Inspiration und Mut für die zweite Phase der Energiewende, die riesige Chancen für unser Land birgt“, betont Markus Graebig, Projektleiter des Schaufensters WindNODE, das sich über Berlin und die neuen Bundesländer erstreckt.

Wie das Reallabor SINTEG aufgebaut ist.

5. Akzeptanz und Partizipation

Für diese Chancen werben und Verständnis für die technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge Energiesystems zu schaffen, darauf konzentriert sich die Modellregion C/sells. Projektleiter Dr. Albrecht Reuter sagt dazu: „Unsere Energieinfrastruktur wird erneuerbar, dezentral, service-orientiert und partizipativ. C/sells will diesen Wandel mit einer Vielfalt an Akteuren mitgestalten und anhand konkreter Demonstrationszellen in den Sonnenländern Baden-Württemberg, Bayern und Hessen die Machbarkeit zeigen.“

Wie SINTEG deutschlandweit über die Energiewende informiert.

Zu den Websites der einzelnen Modellregionen:
C/sells
enera
Designetz
NEW 4.0
WindNODE

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