Digitaler Handel braucht sichere Technologie

Volker Koppe

Autor: Volker Koppe, Head of Strategic Initiatives Zentraleuropa bei Visa

Die Zahl der hierzulande digital zahlenden Verbraucher:innen wächst stetig. Bereits neun von zehn Menschen bezahlen kontaktlos, jede:r Dritte unter 36 Jahren bezahlt an der Ladenkasse mobil. Die Bargeldnutzung hingegen geht zurück. So zahlen inzwischen nur noch 51 Prozent der Verbraucher:innen mit Scheinen und Münzen, 2019 waren es noch 71 Prozent. Das zeigen die Ergebnisse des Visa Payment Monitors.

Die Digitalisierung wird das Bezahlen weiter transformieren. Doch Karteninhaber:innen werden neue digitale Bezahllösungen nur nutzen, wenn sie in ihre Sicherheit vertrauen. Um den Zahlungsverkehr sicher zu gestalten, hat Visa eine bewährte Sicherheitsstrategie, die auf drei Säulen beruht: Das sind erstens der Aufbau und die Instandhaltung einer zuverlässigen und widerstandsfähigen Infrastruktur, zweitens der Schutz dieser Infrastruktur und drittens der Einsatz neuester Technologien zur Erkennung und Vorbeugung von Betrug.

Zuverlässige und widerstandsfähige Infrastruktur rund um die Uhr

Seit über 60 Jahren verbindet Visa als Zahlungsnetzwerk Händler, Banken und Verbraucher:innen. Mit unserer Infrastruktur sind wir inzwischen eine der größten Technologieplattformen der Welt. Verbraucher:innen zahlen mit Visa in über 200 Ländern und Regionen an 100 Millionen Akzeptanzstellen. Mit über vier Milliarden weltweit ausgegebenen Visa Karten werden jährlich über 260 Milliarden Transaktionen ausgeführt. Das Visa Netzwerk ist dabei nonstop verfügbar, mit weniger als fünf Minuten Auszeiten über das Jahr verteilt. Die Gewissheit, immer und überall sicher bezahlen und bezahlt werden zu können, schafft und erhält das Vertrauen in den Handel und ermöglicht überhaupt erst eine funktionierende Wirtschaft.

Vertrauen der Karteninhaber:innen durch Schutz der Infrastruktur

Den Trend zum digitalen Bezahlen wollen auch Betrüger:innen für sich nutzen. So verzeichnen wir im Durchschnitt zwei Millionen versuchte Angriffe auf unser Netzwerk pro Tag. Hierauf reagieren wir nicht nur mit hohen Investitionen in den Schutz unserer Infrastruktur, sondern unterstützen auch aktiv Verbraucher:innen und Handel, damit ihnen im Falle eines Betrugs kein wirtschaftlicher Schaden entsteht. So haften Karteninhaber:innen beispielsweise nicht für Zahlungen, die sie nicht autorisiert haben, und Händler haben eine Garantie, dass sie ihr Geld nach Autorisierung der Zahlung durch die Bank auch tatsächlich erhalten.

Moderne Technologien gegen Betrug

Um Betrug langfristig effizient zu erkennen und vorzubeugen, setzen wir bei Visa die neuesten Technologien ein. So gibt es mit Tokens 50 Prozent weniger Betrug. Bei jeder vierten E-Commerce-Transaktion wird mittlerweile die 16-stellige Kartennummer durch einen digitalen Platzhalter, den Token, ersetzt. Der Händler speichert damit keine echten Kartendaten mehr, und die Tokens sind für Betrüger:innen nutzlos, da sie nicht anderweitig eingesetzt werden können.

Um mögliche Betrugsversuche zu erkennen, setzen wir auch künstliche Intelligenz ein: Jede einzelne Transaktion wird binnen Millisekunden auf bis zu 500 Risikoattribute analysiert. Ungewöhnliche Uhrzeiten, Orte oder unbekannte Geräte fallen damit in Echtzeit auf. In den letzten 12 Monaten haben wir so betrügerische Transaktionen im Wert von rund 2 Mrd. US Dollar verhindern können.

Geschützt für die Zukunft des Bezahlens

Viele Technologien, die wir für die Zukunft des Bezahlens benötigen, sind bereits da. Damit Verbraucher:innen und Handel davon noch mehr profitieren, muss ihr Einsatz weiter ausgeweitet werden. Wenn wir es also schaffen, den Anteil der tokenbasierten Transaktionen zu erhöhen, oder wenn noch mehr Banken die Visa Services zur Risikoanalyse nutzen, wird dies massive positive Auswirkungen auf die Betrugszahlen, aber auch auf die Nutzungserlebnisse der Verbraucher:innen haben.