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Alain Uyttenhoven, Präsident Toyota Deutschland GmbH
Eine mobile Welt für alle, ohne Emissionen, ohne Unfälle: Was wie eine unerreichbare Vision klingt, begreift Toyota als konkrete Zielvorgabe.
Der Schlüssel für dieses neue Zeitalter der Mobilität ist laut Alain Uyttenhoven die Künstliche Intelligenz – und als Symbol dafür ließ er sich bei seinem Vortrag auf dem Handelsblatt Auto-Gipfel von Kirobo begleiten, einem kleinen sprechenden Roboter, der per Stimmen- und Gesichtserkennung mit seinem Gegenüber kommunizieren kann.
Die Autoindustrie, so Uyttenhoven, müsse für viele drängende Themen neue Antworten finden. Im Vordergrund sieht er vier maßgebliche Herausforderungen: neue Kundenanforderungen (Stichwort teilen statt kaufen), neue Technologien, neue Wettbewerber aus der IT-Industrie und neue gesetzliche Vorgaben.
Um diesen Themen gerecht zu werden, wandele sich Toyota vom klassischen Automobilhersteller zum Mobilitätskonzern. Das Nachdenken über globale Fragestellungen habe in seinem Unternehmen große Tradition, unterstrich Uyttenhoven am Beispiel der Toyota Earth Charta. Schon 1992 definierte das Unternehmen darin die Ziele null Emissionen und null Verkehrsunfälle. Fünf Jahre später erschien der erste Prius, der als vollwertiges Familienauto mit Hybridantrieb neue Maßstäbe für Effizienz setzte. Heute geht der Konzern davon aus, dass der Anteil konventioneller Antriebe an der Produktion in spätestens zehn Jahren unter 50 Prozent sinke. „2030 wird Toyota 5,5 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge produzieren, davon eine Million Zero Emission Vehicles“, kündigte Uyttenhoven an.
Zukunftsweisende Antriebstechnik werde das Unternehmen mit digitalen Systemen verbinden – allen voran das autonome Fahren. „Nicht um den Fahrer überflüssig zu machen oder ihm einen auf Platz auf der Rückbank zuzuweisen. Nein, Autofahren wird für uns nach wie vor eine sinnliche, emotionale Komponente haben“, stellt Uyttenhoven klar. Vielmehr gehe es um drei wesentliche Aspekte. Erstens die maximale Verkehrssicherheit, denn Millionen Verkehrstote seien für Toyota nicht zu akzeptieren – mit autonomen Technologien sei diese Zahl auf null zu senken. Zweitens der Zugang zu Mobilität auch für ältere Menschen und Personen mit Handicap. „In einer alternden Gesellschaft stellt uns der Wunsch nach lebenslanger Mobilität vor ganz neue Herausforderungen“, so der Toyota Deutschland-Chef. Drittens ermögliche autonomes Fahren gefahrlose Kommunikation und Internetnutzung während der Fahrt.
Gerade die Mobilität für alle liegt dem Weltkonzern am Herzen. Dazu gehören neben elektrisch angetriebenen Minicars und anderen Mikrofahrzeugen auch Haushalts-, Pflege- und andere Roboter, die Menschen im Alltag helfen. Der sich selbst aufrichtende Rollstuhl iBot etwa ermöglicht Gelähmten, sich auf Augenhöhe mit anderen zu unterhalten.
Das große Schaufenster für die zukunftsweisenden Mobilitätslösungen werden die Paralympischen und Olympischen Spiele 2020 in Tokio, die das Unternehmen nicht nur als Partner unterstützt. „Toyota wird der Welt den Weg in eine mobile Zukunft zeigen und erlebbar machen“, verspricht Alain Uyttenhoven. Im Fokus stehen die Paralympics, denn Toyota will gehandicapten Menschen volle Mobilität ermöglichen. Mehr noch: „Robotik wird das Training der Athleten verbessern, damit sie ihr Potenzial noch besser ausschöpfen.“ Ein 5G-Umgebung werde ermöglichen, dass autonom fahrende Busse die Athleten und Zuschauer zu den Sportstätten bringen. „Die Wasserstoffgesellschaft wird offensichtlicher“, ist Uyttenhoven überzeugt und verspricht: „2020 werden Wasserstoffbusse selbstverständlich zum Straßenbild gehören“.
Auto-Gipfel 2018 – Executive Summary: Statements, Diskussionen und Videos im Überblick
Zum Gipfeltreffen der Automobilbranche kamen über 600 Automobilexperten aus der ganzen Welt – darunter Hersteller und Zulieferer, Technologie- und Energiekonzerne sowie Politiker und Verbände – Anfang Dezember 2018 nach Wolfsburg. Vom 03. bis 05. Dezember diskutierten die versammelten Branchengrößen Strategien, Konzepte und Technologien für das Automobil von morgen und die zukünftige Ausrichtung der Autoindustrie.