Die neue Mobilität beginnt in den Köpfen

Das Auto von morgen braucht ein „Gehirn“ – intelligent, flexibel und sicher

von Orit Shifman

Die Autohersteller wandeln sich zu Mobilitätsdienstleistern. Aus der Automobilindustrie wird eine Mobilitätsbranche. Damit das geschieht, muss die neue Mobilität in den Köpfen beginnen. Noch steht die automobile Welt auf sehr soliden Füßen. Aber Solidität kann auch unbeweglich machen. Es braucht eine neue Mentalität, eine geistige Beweglichkeit, einen ganzheitlichen Ansatz mit dem Willen zur Veränderung.

Denn es geht nicht mehr nur darum, Menschen von A nach B zu bringen. Der Wandel, den wir erleben, gleicht einem Erdbeben, das die alten Strukturen nicht überstehen werden. Welche Technologie braucht ein Autohersteller, um diesen Wandel aktiv zu gestalten? Wir haben die Antwort.

Nicht nur über Luftbelastung sollte die Industrie reden. Die Gesellschaft ist auch nicht mehr bereit, die Verschwendung von Ressourcen wie Platz und Zeit zu akzeptieren, die der Verkehr mit sich bringt. Die aktuelle Ära ist geprägt von einer deutschen Automobilindustrie, die kompromisslos Produkte bis zur Perfektion entwickelt, um den Kundenanforderungen zu entsprechen. Doch diese ändern sich.

Viele Industrien haben erlebt, dass grundlegende Veränderungen von außen kamen. Bei der Automobilindustrie ist das nicht anders. Auch sie braucht für den Wandel einen Anstoß von außen. Aber kommt dieser Impuls von Wettbewerbern oder von Partnern? OSR Enterprises ist ein Partner der Automobilindustrie. Gemeinsam legen wir das Fundament für die neue Mobilität. Durch die Technologie von OSR wird auch künftig der Autohersteller das Markenerlebnis für den Endkunden schaff en. Unser Produkt, der Evolver, passt die Autos für die neuen Herausforderungen an, verkürzt dabei Entwicklungszeiten und damit Produktzyklen entscheidend.

In der Zukunft werden nicht der Motor und das Design die wichtigsten Entscheidungsfaktoren beim Kauf eines Autos sein. Stattdessen sind es das digitale Erlebnis und relevante Services. Daten sind als Grundlage neuer Mobilitätskonzepte und Geschäftsmodelle ohne Zweifel der Katalysator für diese aufregenden Möglichkeiten.

Datenschutz kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. In autonomen Autos wird es nochmals wichtiger, die persönlichen Daten des Fahrers zu schützen. Wir müssen Daten auf sichere Weise erfassen und analysieren.

Seit 2011 entwickeln wir den Evolver, ein zentrales „KI-Gehirn“ für eine neue Fahrzeuggeneration. Der Evolver stellt die Technologie für ultra-smarte, autonome und sicher vernetzte Fahrzeuge bereit. Daten werden direkt im Fahrzeug erfasst und verarbeitet. Die vielen Steuergeräte aktueller Autos – es können mehr als hundert sein – und das interne Netzwerk sind nicht zukunftsfähig. Ihrer Funktionalität ist begrenzt. Werden weitere hundert ECUs hinzugefügt, wird das Auto nicht „smarter“, sondern nur komplexer. Ein autonomes Auto muss aber wie ein Mensch mit einem Gehirn funktionieren, Entscheidungen treffen und vernünftig handeln. Dieses Gehirn muss intelligent sein und entwicklungsfähig, mit großem Speichervermögen und hoher Rechenleistung. Es muss Eindrücke erfassen und verarbeiten, eine enorme Menge an Daten von verschiedenen Controllern und Sensoren sammeln, einordnen und darauf vorausschauend reagieren.

Jede einzelne ECU im Auto ist eine potentielle Angriff sfl äche für Hacker. Sobald sich Hacker einen Zugang verschaff en, können sie jedes System des Autos manipulieren. Nur ein zentrales Gehirn kann größtmögliche Cyber-Sicherheit bieten. Hardware und Software müssen von Beginn an ganzheitlich für diese Aufgaben entwickelt werden.

Der Evolver ermöglicht den Fahrzeugherstellern einen Schritt-für-Schritt-Ansatz hin zu einer intelligenten, zentralisierten und sicheren Architektur. Diese Technologie ist verfügbar und bereit für autonomes Fahren der Level 3, 4 und – wenn die Infrastruktur bereitsteht – sogar für Level 5.

Die Branche hat schon einen großen Schritt in diese Richtung gemacht. OSR arbeitet mit verschiedenen Autoherstellern zusammen, die unterschiedliche Ansätze verfolgen. Wir stimmen mit unseren Kunden überein, dass die mittlerweile 40 Jahre alte Infrastruktur im Auto nicht die Basis sein kann für ein Auto der nächsten Generation, das smart, sicher und automatisiert ist. Wir haben diese Entwicklung bereits 2011 erkannt. Die lange Entwicklungszeit hat sich ausgezahlt. Wir sprechen jetzt dieselbe Sprache und arbeiten an konkreten Projekten – und an einem gemeinsamen Ziel: die technische Plattform für die Mobilität von morgen zu schaffen.

Orit Shifman, Gründerin und Vorstandsvorsitzende, OSR Enterprise AG