Automobilhersteller im Rennen um vernetzte Mobilität

Wer prägt die Zukunft – OEMs oder Tech-Konzerne?

von Dr. Rainer Mehl

Im Fahrzeugmarkt zeigt sich derzeit der Wertewandel: Kundenwünsche differenzieren sich, nicht jeder legt mehr Wert auf das eigene Auto oder auf klassische Qualitäten der Premiumhersteller, wie starke Motoren.

Stattdessen nehmen Connected Services im und außerhalb des Fahrzeugs sowie Car Sharing und Ride Hailing im Rahmen vielfältiger Mobilitätsangebote an Bedeutung zu. Erwartet wird eine personalisierte, nahtlose Vernetzung mit dem Auto und angrenzenden Services. Durch diesen Wandel stehendie Autohersteller im Wettbewerb mit rein digitalen Playern. Wenn sie als Anbieter neuer MobilitätsÖkosysteme für die Kunden relevant bleiben wollen, müssen sie zu integrierten Produktions- und Digitalunternehmen werden.

Vier von fünf Kunden sind bereit, für ein überragendes Kundenerlebnis mehr Geld auszugeben, so die Cars Online Studie 2017 von Capgemini. Mehr als jeder Zweite erwartet auch von OEMs schon jetzt die nahtlose Integration ihrer Produkte und Services sowie Nutzerfreundlichkeit, situative Relevanz und einen herausragenden Aftersales- und Kundenservice. OEMs müssen daher ihr Mobilitätsangebot optimieren und zu einem umfassenden Ökosystem mit 360°-Kundendialog ausweiten.

Die digitalen Wettbewerber bringen sehr schnell Innovationen mit situativem Kundennutzen auf den Markt: datengetriebene Services, die mit Künstlicher Intelligenz die Absichten und Bedürfnisse ihrer Kunden erschließen und in ständiger Interaktion mit dem Kunden sind. Auch die Automobilhersteller müssen zur Entwicklung neuer Services lernen, die Daten ihrer Kunden zu analysieren, Potenzialfelder zu identifi zieren und auf die jeweiligen Umstände passende Vorschläge zu entwickeln. Der große Vorteil der Automobilhersteller ist dabei, dass sie über die Daten ihrer Kunden und deren Fahrzeuge exklusiv verfügen.

Integration von Digital- und Produktkompetenz ist der Schlüssel

Eine Chance haben die Automobilhersteller in diesem Rennen nur, wenn sie als Gesamtkonzern flexibler werden und stark auf Kooperation setzen – über interne Silos hinweg sowie mit Dritt an bietern. Dabei ist das richtige Kooperationsmodell erfolgskritisch; es gilt, die Schnittstelle zum Kunden zu behalten oder – in manchen Fällen – wieder zurückzuerobern. Der Geschäftsanreiz dafür ist hoch: Vernetzte Fahrzeuge bieten Up- und Cross-Selling-Möglichkeiten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. So stecken in der Verbindung von digitalem Ökosystem mit ihrer Softwareplattfom plus der Hardware des Fahrzeugs langfristig sowohl hohe Kundenbindungs- als auch Gewinnpotenziale.


Dr. Rainer Mehl

Managing Director Manufacturing, Automotive & Life Sciences, Capgemini Invent

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