Autonomes Fahren: Droht Deutschland den Anschluss zu verlieren?

Autonomes Fahren: Droht Deutschland den Anschluss zu verlieren?

Das Rennen um das autonome Auto

Die Frage, die die Automobilbranche derzeit beschäftigt, ist nicht mehr, ob es in Zukunft ein selbstfahrendes Auto geben wird, sondern wann die ersten autonomen Fahrzeuge den Sprung aus den Entwicklungsabteilungen auf die Straßen schaffen.
Beim Rennen um das selbstfahrende Auto mischen derzeit neben dem Automobilhersteller Daimler auch die „Branchenrebellen“ von Tesla, der IT-Konzern Google und – wenn man den Gerüchten glauben schenken will – das Technologieunternehmen Apple ganz vorne mit.

Die ersten Prototypen der Roboterautos sind in den USA unterwegs

Die ersten Prototypen des Google Autos rollen bereits über die Straßen Kaliforniens.
Auch der „Mercedes F 015 Luxury in Motion“ aus dem Hause Daimler hat seine ersten autonomen Testfahrten erfolgreich absolviert.
Tesla testet derzeit eine Autopilot-Software für das hauseigene „Model S“. Der Autopilot kann zwar dem Fahrer das Fahren noch nicht komplett abnehmen, aber er bremst, beschleunigt, hält den Abstand zum Vordermann und die Spur.
Zahlreichen Gerüchten zur Folge arbeitet auch Apple an einem selbstfahrenden Auto. Als jüngstes Indiz für die Entwicklung eines angeblichen „iCars“ wird Apples Antrag auf Zugang zur Go Momentum Station gewertet. Das ehemalige Marinegelände ist über 2.000 Hektar groß, verfügt über rund 30 Kilometer Straße und gilt als ideales Testgelände für selbstfahrende Fahrzeuge.

Deutschland will rechtliche Voraussetzungen für autonomes Fahren schaffen

Experten gehen jedoch davon aus, dass die ersten autonomen Fahrzeuge es bis 2025 zur Marktreife gebracht haben. Bis dahin gibt es neben der technischen Umsetzung der Roboterfahrzeuge auch für die Politik noch einiges zu tun. Ein besonders Problem ist die Rechtslage bei Unfällen: Wer haftet bei einem Crash, wenn niemand das Fahrzeug aktiv gesteuert hat?
Laut einem Bericht des Handelsblatts arbeitet das Bundesverkehrsministerium derzeit an einem Maßnahmepaket, welches sich unter anderen mit Fragen wie diesen beschäftigt, um bis 2020 in Deutschland die rechtlichen Voraussetzungen für selbstfahrende Fahrzeuge zu schaffen. Ein weiterer Aspekt des Maßnahmenpakets ist der Umbau eines Teilabschnitts der A 9 als „Digitales Testfeld Autobahn“. Hier sollen künftig deutsche Autohersteller die Möglichkeit haben, neueste Technologien zu testen.

Dobrindt will die Mobilitätsrevolution demokratisieren

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt erklärte am 24.06.2015 in der FAZ, dass es für Deutschland wichtig sei, dass es bei der nächsten großen Mobilitätsrevolution – dem autonomen und vernetzen Fahren – vorangehe.
„Wir haben das Auto erfunden und individuelle Mobilität als Massenphänomen ermöglicht. Wir haben es immer weiter entwickelt und den Mobilitätsfortschritt aktiv gestaltet. Jetzt geht es darum, die nächste Mobilitätsrevolution zu demokratisieren – und die Wachstums- und Wohlstandschancen der Mobilität 4.0 zu nutzen,“ so Dobrindt.

Am 14. und 15. Oktober 2015 treffen sich in Wolfsburg die wichtigsten Vertreter der deutschen und internationalen Automobilbranche, um über die Zukunft der Branche zu diskutieren.
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