Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit im Automobil-Bereich geht, stand die Software bislang stets im Schatten der Hardware – und das zu Unrecht. Software spielt bereits seit vielen Jahren eine wichtige Rolle dabei, Autos effizienter, sicherer und nachhaltiger zu machen. Ein historisches, aber heute noch relevantes Beispiel ist die softwaregesteuerte elektronische Kraftstoffeinspritzung, die von Volkswagen bereits 1967 in einem Serienfahrzeug eingeführt wurde. Im Vergleich zu einem Vergaser spart diese etwa zehn bis 15 Prozent Benzin ein. Ein weiteres aktuelles Beispiel ist der Ansatz zonenbasierter E/E-Architekturen (elektrisch/elektronisch). Statt vieler Steuergeräte kommen dabei wenige leistungsstarke Fahrzeugcomputer zum Einsatz. Das spart etwa 50 Prozent der Verkabelung in einem Fahrzeug ein – oder in anderen Worten bis zu zwei Kilometer Kabellänge pro Auto. Es wird deutlich: Software-Lösungen bis hin zu vereinheitlichten Software-Plattformen oder „Betriebssystemen“ für Fahrzeuge bieten ein enormes Potenzial, Fahrzeuge und Mobilitätsansätze nachhaltiger zu gestalten.
Die Spannung steigt und die Transformation beschleunigt sich
Gastbeitrag von Dr. Karsten Kroos, CEO, thyssenkrupp Automotive Technology | Artikel aus dem Handelsblatt Journal „Die Zukunft der Automobilindustrie“ vom 25.10.2023
Die IAA Mobility und die Detroit Motor Show haben gerade eindrucksvoll das Interesse an moderner individueller Mobilität untermauert. Die Transformation der Automobilindustrie hin zu elektrifizierten und nachhaltigen Anwendungen hat volle Fahrt aufgenommen. Neue Spieler mit guten innovativen Ideen, attraktiven Produkten und guter Qualität können schnell Marktanteile gewinnen. Im Kern gilt das nicht nur für Fahrzeughersteller, sondern ganz besonders auch für Zulieferer. Zu deren Positionierung im Transformationsprozess äußert sich Dr. Karsten Kroos, CEO, thyssenkrupp Automotive Technology.
Innovativ, digital, nachhaltig: Wandel klug gestalten
Gastbeitrag von Dr. Volker Wissing MdB, Bundesminister für Digitales und Verkehr | Artikel aus dem Handelsblatt Journal „Die Zukunft der Automobilindustrie“ vom 25.10.2023
Liebe Leserinnen und Leser,
das Auto ist für viele Menschen unverzichtbar. Sie sind im Alltag darauf angewiesen: zum Beispiel die Schichtarbeiterin, die auch dann pünktlich zur Arbeit kommen muss, wenn Bus und Bahn nicht fahren. Der IT-Techniker, der für Reparaturen von einem zum anderen Kunden fährt. Oder die Eltern auf dem Dorf, die das eine Kind in die Musikschule, das andere zu Freunden bringen, einkaufen, bei der Reinigung etwas abgeben und schließlich alle Kinder wieder abholen müssen. Das Auto deckt ganz unterschiedliche Bedürfnisse ab. Deshalb wird es auch in Zukunft seinen festen Platz im Mobilitätsmix haben – und zwar das klimafreundliche, smarte und eines Tages auch selbstfahrende Auto.
Interview mit Christian Hummel, Head of Automotive Germany, Capgemini Invent
Christian Hummel von Capgemini Invent hat auf dem diesjährigen Handelsblatt Auto-Gipfel im Interview mit dem Handelsblatt Fragen beantwortet, die die Branche beschäftigen. Hören Sie im Kurzinterview seine Antworten auf folgende Fragestellungen:
- Welche Strategien sollten Automobilhersteller und -zulieferer anwenden, um den geopolitischen Herausforderungen zu begegnen und ihre Transformation voranzutreiben?
- Wie beeinflusst die Dekarbonisierung der Automobilindustrie die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Branche?
Interview mit Dr. Karsten Kroos CEO, thyssenkrupp Automotive Technology
thyssenkrupp war in diesem Jahr der Gastgeber des Handelsblatt Auto-Gipfels. Über 250 Expert:innen aus 11 Ländern haben im Quartier bei thyssenkrupp darüber gesprochen, wie technologische und gesellschaftliche Entwicklungen wie Elektromobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit den Takt der deutschen Automobilindustrie bestimmen.
Kurzinterview: 3 Fragen an Thomas Zimmermann (CEO, FreeNow)
Wo liegen aktuelle Hürden, die es für eine Transformation der urbanen Mobilität zu überwinden gilt?
On-Demand-Mobilität – also die Möglichkeit, spontan, unkompliziert und individuell zum gewünschten Zielort zu gelangen – wird in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Zum einen, weil die urbane Bevölkerung deutlich wachsen wird. Zum anderen aber auch, weil Stadtbewohnerinnen und -bewohner bewusster Alternativen und auch mehr Flexibilität einfordern: So kann sich aktuell etwa jeder dritte Europäer vorstellen, auf ein privates Auto zu verzichten.
Vom Ingenieur zum Innovator – ein Interview mit Dr. Moritz Maier
Engineering trifft Softwareentwicklung: Wie Low Code die Automobilindustrie revolutioniert
Wie Methoden aus der Softwareentwicklung helfen können, die deutsche Automobilindustrie zu retten – das ist das Herzensthema von Dr. Moritz Maier, Co-Founder und Co-CEO von Synera. Er ist ein Pionier in der Verschmelzung von Engineering und Softwareentwicklung, ein Experte im Generativen Design und ein leidenschaftlicher Verfechter fortschrittlicher Technologie. Im Interview spricht er über die bahnbrechende Bedeutung von Low Code und Automatisierung für die Zukunft der Branche.
Open-Source-Software: gemeinsam nachhaltige Mobilitätslösungen entwickeln
Autorin: Maria Anhalt, CEO, Elektrobit
Dass Hardware das Auto umwelteffizienter machen kann, ist den meisten bekannt. Ein klassisches Beispiel sind Verbrenner versus Elektroautos. Verstärkt wird der Effekt, wenn der gesamte Lebenszyklus der Hardware von Entwicklung bis Lebensende nachhaltig gestaltet wird. Mit der Transformation hin zu Software-defined Vehicles (SDV) rückt nun die Software des Autos in den Fokus der Nachhaltigkeitsdiskussion. Dabei macht Software das Auto bereits seit vielen Jahren effizienter, sicherer und nachhaltiger. Möglich machen dies einzelne Software-Lösungen und vereinheitlichte Betriebssysteme. Um dieses Potenzial noch weiter auszuschöpfen, ist zweierlei nötig: das Mindset, dass Software – insbesondere nachhaltig entwickelte Software – der Weg in die Zukunft ist sowie Kooperationen innerhalb der Mobilitätsbranche und darüber hinaus. Hierbei spielt das Open-Source-Konzept eine zentrale Rolle.
Warum Sie es lieben werden, mit Ihrem Auto zu sprechen: ChatGPT im Auto.
Wer hat noch nicht die Augen verdreht, wenn das eigene Auto auf einen simplen Sprachbefehl mit einem ratlosen „Das habe ich nicht verstanden“ antwortet?
Diese Momente des Missverständnisses zwischen Mensch und Maschine sind nicht nur frustrierend, sondern können, gerade wenn man versucht, während der Fahrt das Navi zu bedienen, auch gefährlich werden.
Besonders knifflig wird es, wenn in einem E-Auto die Suche nach der nächsten Ladestation über einen Touchscreen stattfinden muss.Weiterlesen
Jenseits vom Auspuff: Wie der Autosektor tatsächlich klimaneutral werden kann
Autorin: Anne Katrin Hagel, Direktorin, ENGIE Impact
2021 teilte die Europäische Kommission im Zuge des Green Deals mit, dass die verkehrsbedingten CO2-Emissionen bis 2050 um 90 % gesenkt werden müssten, um Klimaneutralität zu erreichen. Ohne Zweifel ein höchst ehrgeiziges Ziel – mit vielen Facetten. Eine davon ist natürlich die fortlaufende Wende zur Elektromobilität. Zur Dekarbonisierung des Auto- und Transportsektors gehört jedoch viel mehr. Was in der Produktion steckt, ist letztendlich genauso wichtig wie das, was aus dem Auspuff rauskommt.